Topfenkuchen (Käsekuchen) vegan, glutenfrei & fructosearm

Von Puresgeniessen @SandraNolf

“Topfenkuchen – wie hab ich dich vermisst!”

Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich nach all den Jahren wieder einmal “Käsekuchen”, oder wie wir hier in Österreich sagen “Topfenkuchen” essen würde! Mit einer Ei- und Milcheiweißallergie denkt man eigentlich als letztes an cremige Quark-, Topfen- oder Käsekuchen. Doch zum Glück ist dank pflanzlicher Milch-Alternativen heute schon so einiges möglich. Und nach ein paar Backversuchen und natürlich ein wenig Glück ist mir ein wirklich cremiger Topfenkuchen gelungen, der dazu noch vegan, glutenfrei und fructosearm ist!

Aufgrund meiner Fructoseintoleranz habe ich in den letzten 7 Jahren Sojaprodukte so gut es ging gemieden. Egal ob Sojamehl, Sojamilch, Tofu und Co. – das Essen all dieser Lebensmittel waren stets mit Beschwerden verbunden. Doch vor Kurzem habe ich durch Zufall festgestellt, dass ich zumindest Sojajoghurt wieder beschwerdefrei essen kann. Ein Traum, denn jetzt kann ich mich langsam wieder an cremige Kuchen heranwagen!

Und da dieses Rezept tierfrei und rein pflanzlich ist, möchte ich damit erstmal zum Tierfreitag beitragen, einer Idee von Katharina Seiser von esskultur.at. Mehr Informationen zum Tier-Freitag sowie Tierfrei-Tag findet ihr hier.

Zubereitung von veganem “Quark”:

  • In ein hohes Gefäß oder eine hohe Schüssel ein sauberes Geschirrtuch spannen, den Sojajoghurt in das Geschirrtuch füllen und für 2 Tage im Kühlschrank abtropfen lassen. Dabei ist es wichtig, dass das Geschirrtuch nicht den Boden der Schüssel berührt; am besten mit Klammern am Rand etwas einspannen oder in einen Sieb-Einsatz packen und die abgetropfte Flüssigkeit mehrmals entleeren.
  • Eine weitere Möglichkeit – so habe ich das gemacht – ist es 2 Kaffeefilter ineinander zu falten, diese sodann in ein höheres Gefäß (zB Messbecher) mit 2 Klammern spannen, mit Sojajoghurt befüllen und für 2 Tage im Kühlschrank abtropfen lassen. Für 460 g abgetropften Quark benötigt man 2 Gefäße und 4 Kaffeefilter.

Ich habe die kleinen Packungen à 125 g Sojajoghurt verwendet und erhält man ungefähr soviel Quark:

  • 7 Packungen à 125 g = aufgerundet 880 g Sojajoghurt
    Ergibt ca. 460 g abgetropften Quark
    Menge reicht für eine große runde Backform (mind. 18 cm bis 26 cm Backform)
  • 3 1/2 Pkg. à 125 g = aufgerundet 440 g Sojajoghurt
    Ergibt ca. 230 g abgetropften Quark
    Hälfte-Menge ist ideal für eine Mini-Cheesecake. Dafür eine 13 cm Backform verwenden.

Vorab noch ein Tipp:

Oft ist das Sojajoghurt Natur bereits gesüsst, daher bei Fructoseinoleranz gut die Zutatenliste studieren und darauf achten, dass man ungesüsstes Sojajoghurt kauft! Man kann aber beide Varianten verwenden – bei ungesüsstem Sojajoghurt einfach die Zuckermenge etwas erhöhen (siehe Rezept).

Zutaten Fülle:

  • 880 g Sojajoghurt Natur = 460 g Quark (Abtropfgewicht)
  • 100 ml Soja-, Mandel-, Reis- oder Kokosmilch
  • 60 g Traubenzucker (100 g bei ungesüsstem Sojajoghurt)
  • 2 EL Sonnenblumenöl
  • 1 1/2 EL Zitronensaft
  • geriebene Schale einer 1/2 Zitrone
  • 10 g Kartoffelstärke (= 2 1/2 TL) ODER 20 g Vanille-Puddingpulver (1/2 Pkg.)

Zutaten Boden:

  • 100 g Kekse glutenfrei oder normal (am besten schmeckt es mit “Verdauungskeksen”)
  • 30 g Reissirup (1 1/2 EL)
  • 10 g Sonnenblumenöl (2 TL)

Sonstige Zutaten:

  • optional Beeren, Marillen, … je nach Lust, Saison und Verträglichkeit!

Zubereitung

Eine runde Backform mit Backpapier bespannen oder befetten und den Backofen bei 180° C Ober- & Unterhitze vorheizen. Für den Boden die Kekse zusammen mit dem Reissirup und dem Öl in einer Küchenmaschine zu feinen Krümeln mahlen. Die bröselige Masse sollte leicht zusammenkleben wenn man sie mit den Fingern drückt. Diese in die vorbereitete Backform geben, mit den Fingern glatt flach drücken und im vorgeheizten Backofen für ca. 7 Minuten vorbacken.

Den Quark nochmals abwiegen und sollte das Abtropfgewicht weniger als 460 g haben, dann mit etwas Sojajoghurt Natur wieder auf 460 g auffüllen. Sodann den veganen Quark, Pflanzenmilch, Traubenzucker, Öl, Zitronensaft und -abrieb in einer Rührschüssel cremig rühren und die Kartoffelstärke oder das Vanille-Puddingpulver gut einrühren. Die Quark-Masse auf dem vorgebackenen Boden gleichmäßig verteilen und für weitere 55-60 Minuten fertig backen. Zusätzlich eine Schale mit Wasser auf den Boden des Backrohrs stellen. Die Oberfläche des fertig gebackenen Kuchens sollte die typische leichte Goldbräunung des normalen Käsekuchens haben. Möchte man eine Bräunung der Oberfläche verhindern, kann man den Kuchen auch mit doppelter Alufolie abdecken.

Nach dem Backen ist der Kuchen noch sehr weich, aber sobald er komplett abgekühlt ist (am besten für ein paar Stunden in den Kühlschrank stellen) wird der Käsekuchen die perfekte Konsistenz haben. Danach kann er nach Belieben und Verträglichkeit mit frischen Früchten garniert werden. Ich habe eine Tasse Beeren-Mischung mit etwas Wasser, Vanille-Extrakt und Stärke (ohne Zucker) aufgekocht, auf der Mitte des Kuchens verteilt und zusätzlich noch mit frischen Heidelbeeren und Marillen dekoriert. Der Käsekuchen schmeckt aber auch ganz ohne Obst!

  • Backtemperatur: 180°C Ober- & Unterhitze
  • Backzeit: 7 Min. Boden vorbacken + weitere 55-60 Min. fertig backen
  • Dieses Rezept ist: Glutenfrei - Laktosefrei - Caseinfrei - Ohne Milch - Ohne Ei/Eifrei - Nussfrei - Fructosearm (wenn man fructosearmes Obst verwendet!) - Zuckerfrei - Hefefrei - Vegan - Vegetarisch

Tipps

  • Anstelle von Traubenzucker können natürlich auch andere Süssungsmittel wie Getreidezucker (ebenfalls fructosearm), Staubzucker (Puderzucker) oder normaler Zucker verwendet werden.
  • Wie bereits schon oben erwähnt, nehmt bei ungesüsstem Sojajoghurt 100 g Zucker.