Töpfchentraining goes digital – oder: Der Untergang des Abendlandes

Von Andreas Clevert @andreasclevert

Bei unserem Nachwuchs lief das mit der Sauberkeitserziehung recht klassisch ab. Eher im Sommer mal ohne Windeln. Aha, da kann was runterlaufen. Erklären. Wäsche wechseln. Neuer Versuch. Und ganz viel Aufmerksamkeit. Aso neudeutsch: Achtsamkeit! „Möchtest Du jetzt tanzen oder auf’s Klo gehen?“ Naja. Das Normale eben. Bildlich unterstützt mit Büchern wie diesem hier oder so.

Ich nehme mal an, ich selbst habe das seinerzeit auch so gelernt. Und meine Geschwister. Nun. Meine Schwester war vor kurzem auf einem Business Trip in Asien. Sie schickte in die Familienwhatsapp-Gruppe folgendes Bild:

Wenn sie woanders gewesen wäre, hätte ich geschrieben: Perplex in Panama. Oder: Ratlos in Ruanda. So muss ich dichten. Jameiwiegehtdenndas?! in Japan.

Nein, das Bild zeigt nicht die Steuerungskonsole einer komplexen just-in-time Produktionslinie bei Toyota. Es ist einfach die Klospülung. Das Geschäft ist erledigt. Die Gefahr, den falschen Knopf zu drücken, bleibt.

Ich meine, wenn japanische Kleinkinder so eine Konsole schon im Rahmen der Sauberkeitserziehung spielerisch erlernen. Dann ist doch klar, dass wir diesen Digitalisierungsvorsprung in Old Europe nicht mehr einholen können, oder? Spengler hatte doch recht. Also Untergang des Abendlandes. Mit der Klospülung.

Schluss. Aus. Ende. Ich muss mal. Am liebsten mit Ziehen an der Kette. Old fashioned.

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