Top-Reiseziel 2018: Guanajuato, Mexiko

Von Suedamerikareiseportal @suedamerika24

Die engen Gassen Guanajuatos (© Lena Bareiß)

Vor wenigen Tagen kürte der Reiseführer „Lonely Planet“ die angesagtesten Reisedestinationen für das kommende Jahr. Darunter befindet sich auch die faszinierende Silberstadt Guanajuato. In einem engen Gebirgstal im Herzen Mexikos  gelegen, schlängeln sich die verwinkelten Gässchen mit den bunt bemalten Häusern die Hügel hinauf. Die koloniale Altstadt verzaubert mit einer Vielzahl gemütlicher Straßencafés und malerischen Plätzen. Hier trifft sich Jung und Alt um das ganzjährig milde Klima zu genießen, sich über die neuesten Vorkommnisse auszutauschen oder einem der vielen Straßenkünstlern zu lauschen. Das ausgeklügelte Tunnelsystem, welches den Verkehr regelt, ist nicht die einzige Besonderheit in Guanajuato. Zahlreiche Sagen kursieren unter den Bewohnern der Stadt und auch die Toten erzählen ihre Geschichten…

Von der Silber- zur Universitätsstadt

Die wohl schönste Kolonialstadt Mexikos wurde im Jahr 1559 gegründet. Bekanntheit erlangte Guanajuato im 17. und 18. Jahrhundert durch die Erschließung der Silbermine „La Valenciana“. Zu jener Zeit war es eines der produktivsten und reichsten Bergwerke der Welt. Bis heute wird in den tiefen Bergstollen Silber gefördert. Auch für Touristen ist die Mine geöffnet und auf jeden Fall einen Besuch wert. Ehemalige Bergbauarbeiter steigen mit Ihnen in die Gruben hinab und liefern Informationen und Eindrücke aus erster Hand. Durch das Silber erlangte die Region Reichtum und es wurden prachtvolle Kirchen und Herrenhäuser errichtet.

Um die Versorgung der wachsenden Bevölkerung zu garantieren, wurde im Jahr 1808 die Alhóndiga de Granaditas, ein riesiger Kornspeicher inmitten der Stadt, errichtet. Bis heute prägt das gigantische Gebäude das Stadtbild und Hallen dienen als Veranstaltungsstätten und Räumlichkeiten für das Heimatmuseum. Da sich die mexikanische Unabhängigkeitsbewegung im Jahr 1810 unweit von Guanajuato formte, war die Stadt Austragungsort der ersten Gefechte zwischen Rebellen und Spaniern. Um sich vor den Aufständischen zu schützen, verschanzten sich die Spanier in der Alhóndiga – doch dazu später eine der bekanntesten Legenden… – nur so viel sei gesagt, den Angreifern gelang es nach blutigen Auseinandersetzungen die Stadt einzunehmen und der Kornspeicher wurde zum Symbol der mexikanischen Unabhängigkeit.

Einer der hübschen Plätze Guanajuatos (© Lena Bareiß)

Heute ist Guanajuato ein attraktives Touristenziel und zieht viele junge Mexikaner zum Studium an. Die Universität ist in den ehemaligen Gebäuden der Jesuitenmönche untergebracht und es lohnt sich ein Blick ins Innere. Auf dem Marktplatz thront unverkennbar in ihrer gelben Farbe die Basilika, welche in mexikanischem Barockstil erbaut wurde und der Schutzheiligen der Stadt gewidmet ist. Man sollte nicht versäumen die Markthallen des Mercado de Hidalgo zu besuchen. Dort findet man einen typisch mexikanischen Markt und lokale Speisen, auf den oberen Rängen wird Kunsthandwerk verkauft.

Seit 1988 ist Guanajuato dank der architektonischen Besonderheit und geschichtlichen Bedeutung UNESCO – Weltkulturerbe.

Stadt der Legenden

…Die Spanier hatten sich also in den Hallen des Kornspeichers verschanzt. Die wütenden Kämpfer der Unabhängigkeit versuchten das Gebäude einzunehmen. Doch der Legende nach war es ein mutiger Minenarbeiter, genannt Pípila, der es im Alleingang schaffte den Kornspeicher zurück zu erobern. Er band sich zum Schutz einen großen, flachen Stein auf den Rücken und kroch bis zu den hölzernen Einganstüren, die er daraufhin in Brand setzte. Das Monument in Gedenken an den Nationalhelden thront auf einem Berg über den Dächern der Stadt. Von hier aus hat man einen spektakulären Panoramablick über Guanajuato.

Panoramablick über die mexikanische Stadt Guanajuato (© Lena Bareiß)

Eine weitere Sage erzählt die Geschichte zweier Liebenden. Die junge, der Oberschicht angehörende Ana verliebt sich in den einfachen Minenarbeiter Carlos. Der Vater von Ana, über die Beziehung der beiden empört, schließt seine Tochter in ihr Zimmer ein und verweigert ihr jeglichen Ausgang. Um bei seiner Liebsten zu sein, kauft Carlos ein Zimmer im Haus gegenüber. Da die Gassen so eng sind, berühren sich die Balkone der beiden beinahe. Hier treffen sich die Liebenden nun heimlich. Als der Vater eines Tages Ana bei einem Kuss mit Carlos ertappt, tötet er seine Tochter. Carlos gelingt es nur noch seiner Geliebten einen letzten Kuss auf den Handrücken zu geben. So endet die tragische Geschichte der beiden. Das Gässchen trägt von da an den Namen Callejon del beso (Gasse des Kusses). Ein Kuss auf der dritten Stufe soll Liebespaaren 7 Jahre Glück bringen.

Wer gerne noch mehr Legenden hört, sollte sich unbedingt einer Estudiantina anschließen. Das ist eine Musikergruppe, die in den Abendstunden zu traditionell mexikanischer Musik durch die Gassen Guanajuatos zieht und Geschichten aus alten Zeiten erzählt.

In der Stadt wird es einem dank unzähliger Museen, Theater und einem abwechslungsreichen Kulturangebot niemals langweilig.Ein besonderer Tipp für alle Gruselfans ist das Museum der Mumien. Die Mumifizierung der Leichname war unbeabsichtigt, der trockene mineralhaltige Boden und das semiaride Klime verhinderten jedoch die Verwesung. Über 100 der mumifizierte Körper sind in dem Museum ausgestellt.

Nicht umsonst zählt die Stadt zu den Top-Reisezielen für 2018. Hinter den verwinkelten Ecken Guanajuatos gibt es eine Menge zu entdecken. Willst auch dich auf Enteckungstour begeben?!

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Iguana vor den Ruinen von Tulum

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