Bis vor ein paar Monaten hatte ich wenig Ahnung von Top Gear. Ich wusste, dass es eine enorm erfolgreiche Autosendung ist – wer sich auch nur ein bisschen mit BBC beschäftigt, stolpert irgendwie über Top Gear – aber eben, als Autosendung war das für mich völlig uninteressant. Mir sind Autos abgesehen von meinem eigenen schnuckeligen Gefährt1 schließlich schnurzegal, und ich kann mir nichts langweiligeres vorstellen, wie drei Männer über neue schnelle Autos schwafeln. Dachte ich.
Irgendwann erzählte mir eine liebe Freundin, dass sie Top Gear liebt. Da war ich dann immer noch skeptisch, aber auch ein wenig neugierig – warum sollte die schließlich eine langweilige Autosendung mögen? Und was sie mir von niedlichen Moderatoren und witzigen Challenges erzählte, klang nett. Aber trotzdem: Autosendung. Nicht mein Ding. Dachte ich.
Dann bin ich beim Youtube-Surfen zufällig über ein Fanvideo gestolpert – Richard Hammond und Oliver, siehe weiter unten. Auch ohne Kontext sah das irgendwie nett aus. So langsam konnte ich sehen, warum meine Freundin da so begeistert war. Und als ich dann vor ein paar Wochen mich mal wegen einem irgendwann anstehenden neuen Auto umgeschaut hab (mein Twingo kommt langsam doch in die Jahre), hab ich einfach mal nachgefragt: Macht Top Gear eigentlich auch hin und wieder was zu tatsächlich brauchbaren Kleinwagen? Oh ja. Und schon nach dem ersten Beispiel-Video, das mir meine Freundin sendete, war mir endlich klar, was so viele Leute an dieser Sendung finden: Es geht da eigentlich gar nicht so sehr um Autos, als einfach um Spaß. Und spätestens seitdem ich komplette Episoden gesehen habe, bin ich schlichtweg begeistert und kann gar nicht genug bekommen. Hier erst einmal eine der Auto-Reviews, mit denen ich angefixt wurde (eventuell kommt erst ein bisschen Werbung):
Das Top Gear Erfolgsrezept: Drei wunderbare Moderatoren, denen man liebend gern bei jedem Schmarrn zusehen würde, die sich eine Riesengaudi mit Autos machen. Es ist tatsächlich völlig unrelevant, ob man an Autos interessiert ist, weil es viel zu viel Spaß macht, Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May beim herumalbern, sich gegenseitig veräppeln und erledigen von irren Aufgaben zuzusehen. Ihre Leidenschaft und Liebe für Autos ist so ansteckend, dass man sich plötzlich dabei ertappt, bei Rennen oder neuen Rekordzeiten mitzufiebern, obwohl man damit bisher rein gar nichts am Hut hatte.
Typische Sendungen sind aufgebaut aus Auto-Reviews, die meist recht witzig und auch für Auto-Ignoranten wie mich ziemlich interessant sind, dem “Star in a Reasonably Priced Car”-Segment, das ein Interview mit einem Gast beinhaltet, der dann noch ein Rennen auf der Teststrecke fahren darf, diese ganze Sache find ich meist eher langweilig und wird von mir vorgespult2 – und dann gibt es die Challenges. Die drei Moderatoren haben irgendeine Aufgabe zu bewältigen, die von relativ vernünftig wie “Gibt es gute Kleinwagen, die praktisch sind und Spaß beim Fahren machen?” zu völlig irrsinnig wie “Baut doch euer Auto zu einem Amphibienfahrzeug um, mit dem ihr den Ärmelkanal durchfahren könnt!” reichen. Und DAS sind die Teile von Top Gear, die einfach Gold wert sind und für die die Serie von so vielen Leuten geliebt wird.
Immer wieder gibt es dann Special-Episoden, die nur aus solchen Challenges bestehen: Unsere drei Moderatoren reisen in irgendein Land, bekommen ziemlich wenig Geld, haben sich dafür dann Autos zu kaufen – und bekommen Aufgaben, die sie dann mit diesen Gefährten zu bestehen haben. Wie: Durchquert Botswana, inklusive Salzwüste, Kalahari und Okavango-Delta mit jeder Menge lebensgefährlichen Tieren in euren klapprigen Kisten – hier kommt beispielsweise oben genannter Oliver ins Spiel. Also gucken wir an dieser Stelle doch mal das Fanvideo, das mich zum ersten Mal vom Unterhaltungswert der Show (und Hammonds Schnuffigkeit) überzeugt hatte:
Wahrscheinlich gibt es in der nächsten Zeit noch ein paar Beiträge zu Top Gear – zu eben solchen Specials oder anderen Highlights aus der Serie. Weil es vielleicht ja noch mehr von euch so geht wie mir: Ihr denkt, dass Top Gear überhaupt nichts für euch ist, aber tatsächlich entgeht euch eine herrlich spaßige Show. Und das ist ja kein Zustand.
- ein türkisblauer Twingo, der tatsächlich innen größer als außen ist – was will ich mehr?
- Ich habe sogar den Auftritt von David Tennant in der Show noch nie angeschaut