Top 5 unerwünschte Regisseure 2019

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

Top 5 unerwünschte Regisseure 2019

Im letzten Jahr starteten wieder einige Filme dieser speziellen Sorte. Filme, die es nicht geben sollte. Dabei sind nicht die Werke per se ungeheuerlich, sondern der Fakt, dass deren Regisseure weiter Cast, Crew und Verleihe finden. Selbsterklärte Filmfreunde, Festivaldirektionen und zu oft auch die Presse schaffen Legitimation und eine Bühne, auf der sich Täter zu Opfern stilisieren. Aber man muss doch Künstler und Werk trennen, oder? Das skandieren paradoxerweise meist diejenigen, die das eben nicht tun, sondern ein Vorgehen gegen Täter zur Attacke gegen die Kunst stilisieren. Würden kriminelle Prominente konsequent unabhängig von ihrem Werk wahrgenommen, stünden sie ungeachtet ihrer Macht, ihres Reichtums und Prestiges vor Gericht.

(Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der Thematik dieser Liste haben wir uns bewusst dazu entschieden keine Trailer oder Filmbilder zu den Werken der unten angeführten Regisseure abzubilden, um nicht zusätzlich Werbung für ihre Werke zu machen.)

Roman Polanski

Während die Vorwürfe immer mehr und immer lauter werden, inszeniert er sich in seinem jüngsten Historiendrama J’accuse metaphorisch als Opfer einer weltbewegenden Intrige (so der deutsche Verleihtitel). Mit ihm fühlt zumindest augenscheinlich Quentin Tarantino. Der ergreift in Once Upon a Time in … Hollywood indirekt für seinen Polanski-Protagonisten Partei und suggeriert, minderjährige Mädchen seien total wild auf wildfremde alte Knacker.

Woody Allen

Dreht weiter alljährlich den immergleichen Film, solange seine Verehrer den Scheuklappen-Blick weiter auf larmoyanten Einheitsbrei wie A Rainy Day in New York richten. In denen finden sich neben bizarren Selbstrechtfertigungen die obligatorische Riege (Semi)Stars. Schauspieler_innen, die von Nichts gewusst hatten und sich nach Gagenzahlung umgehend distanzieren, werden nie alle. Siehe Rifkin’s Festival. Oder besser: Seht ihn nicht!

Nate Parker

Selbstdarstellung ist eine auffällige Gemeinsamkeit der hier gelisteten Filmschaffenden – neben sexueller Aggression. Parkers Opfer nahm sich nach dem Trauma und systematischer Schikane schließlich das Leben. Parker dazu: „Ich fühle mich nicht schuldig!“ Seine glaubwürdigste Aussage in einem Fall, der sich für ihn im doppelten Sinne erledigt hat. Zur Bestätigung spendierte die Festivalleitung in Venedig einen Premiere-Platz für American Skin.

Bryan Singer

Seinen Aufstieg zum millionenschweren Blockbuster-Regisseur beeinträchtigten weder Vorwürfe, noch Anklagen und Prozesse aufgrund wiederholten sexuellen Fehlverhaltens (wie es in der Berichterstattung euphemistisch heißt – klingt so schön harmlos und versehentlich). Wie ernst Branche und Öffentlichkeit das Thema Missbrauch Minderjähriger nehmen, veranschaulicht Bohemian Rhapsody’s gigantischer Kassen- und Auszeichnungserfolg.

Louis C.K.

Nach dem Startabbruch seines zweiten Kinoprojekts I love You Daddy kehrte der Schauspieler und Serienautor zurück zur Stand-up-Comedy. Zuspruch gab es von Jerry Seinfeld, der die allgemeine Unbarmherzigkeit gegenüber Tätern beklagte. Klingt wie ein mieser Witz, war aber ernst gemeint. Schlechte Witze gibt es dann in C.K.s Comeback-Programm mit Gags über Auschwitz, das Parkland-Schulmassaker und genderqueere Personen.