Vielleicht denken Sie sich jetzt beim Lesen des Titels: «Ach, schon wieder die gleichen, ausgeleierten und viel zu abstrakten Karriere-Tipps, die einem eh nichts bringen.» Ich versichere Ihnen aber: Nein, keineswegs! In diesem Beitrag erhalten Sie einige wenig bekannte, aber umso vielversprechendere Tipps für Ihre Karriere, welche Ihren beruflichen Erfolg positiv beeinflussen können. Die Tipps stammen dabei grösstenteils von tatsächlich erfolgreichen Personen. Es lohnt sich also durchaus, weiterzulesen.
1. Lernen Sie das Zuhören
Menschen, die zuhören können, sind erfolgreicher. Das klingt vielleicht ein wenig überraschend. Was hat man bitteschön davon, wenn man nur dasitzt und zuhört, was beispielsweise die Arbeitskolleginnen und -kollegen zu sagen haben? Tatsächlich: Nicht immer sofort seinen Senf dazugeben wollen ist eine positive Eigenschaft, die sich auch als förderlich für die eigene Karriere erweisen kann. Dieser erste Karriere-Tipp stammt von Mark Cuban, Software-Millionär und Besitzer der Dallas Mavericks, ein Team der US-amerikanischen Basketball-Profiliga NBA. Cuban ist sich sicher, dass Zuhören eine der wichtigsten Fähigkeiten in der Berufswelt ist. Doch inwiefern kann man als guter Zuhörer die eigene Karriere positiv beeinflussen? Entscheidend ist, dass man – zum Beispiel während eines Meetings – auch tatsächlich zuhört, sich darauf konzentriert, was der bzw. die andere zu sagen hat und stets über das Gesagte reflektiert, sich vielleicht auch bei Gelegenheit Notizen macht. Darauf aufbauend kann man dann als Mitarbeiter oftmals einen konstruktiven Beitrag leisten.
Gute Zuhörer sind zudem erfolgreicher in Verhandlungssituationen. Dies liegt daran, dass sie sich nicht ausschliesslich auf die eigenen Argumente fokussieren, sondern auch Fragen stellen und so wirklich verstehen, was der Verhandlungspartner denkt – was entscheidend ist, wenn man das Gegenüber von einer Sache überzeugen will.
2. Bitten Sie um Hilfe
Es klingt ganz simpel: Wenn Sie nicht weiterkommen, bitten Sie einfach jemanden um Hilfe. Zugegeben, auf den ersten Blick kein besonders innovativer Karriere-Tipp. Doch er stammt von keinem anderen als Steve Jobs. Klar zeugt es von Unabhängigkeit, wenn man ein Problem selbstständig zu lösen weiss. Doch je nach Situation kann es auch nicht schaden, ab und zu über den eigenen Schatten zu springen und – nachzufragen. Sei es, wenn man bei einem Projekt nicht weiterkommt und neue Ideen gebrauchen könnte, oder wenn man Probleme im Privatleben zu bewältigen hat, die die Leistung bei der Arbeit massgeblich beeinträchtigen. Die meisten Menschen helfen gerne: „Mir ist noch nie jemand untergekommen, der mir nicht helfen wollte, wenn ich darum gebeten habe“, so Jobs.
3. Eigenwerbung ist gut, ausgezeichnete Arbeit ist besser
Die Parolen zum Thema Personal Branding häufen sich in der Karriere-Welt, doch die Rolle der Selbstvermarktung wird masslos überschätzt. Denn wenn man sich zu sehr auf – meist falsch angewendetes – Selbstmarketing konzentriert, riskiert man, zu viel heisse Luft und leere Versprechen zu produzieren, was sowohl bei Ihnen als auch auf der Arbeitgeberseite unweigerlich zu Enttäuschungen führen wird. Der US-Komiker Jerry Seinfeld empfiehlt insbesondere Berufseinsteigern, sparsam zu sein mit der Eigenwerbung und sich stattdessen auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Merken Sie sich also: Ein bisschen – richtige! – Eigenwerbung ist durchaus sinnvoll, sollte jedoch nicht das Wichtigste bei der Bewerbung oder im Beruf sein. Die Dosis macht auch hier das Gift. Legen Sie stattdessen den Fokus auf Ihre tatsächlichen Leistungen und Leistungsbereitschaft. Das gilt für die Bewerbung, umso mehr aber für den beruflichen Alltag.
4. Suchen Sie nach einem Job, der für Sie sinnvoll ist
Haben Sie in Ihrem Job das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun? Mit einer sinnstiftenden Arbeit, es überrascht wohl kaum, ist man motiviert(er), jeden Tag sein Bestes zu geben. Denn in diesem Fall ist man selbst davon überzeugt, dass man mit seiner Arbeit einen wertvollen Beitrag zu etwas Grösserem leistet. Was genau man unter sinnvoller Arbeit versteht, das muss jeder für sich entscheiden. Sie müssen jedoch nicht gleich ein Weltretter sein, um Ihre Arbeit als sinnvoll einstufen zu können. Es gibt viele andere Möglichkeiten, mit seiner Arbeit den Mitmenschen zu helfen, deren Leben zu erleichtern oder sonst einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Sinnvoll ist eine Arbeit aber auch dann, wenn Sie Ihre individuellen Fähigkeiten und Ihr Potenzial in Ihrem Job täglich einsetzen bzw. voll ausschöpfen können. Übrigens: Dieser Tipp stammt von mir. Weil es manchmal vielleicht besser ist, Tipps von ganz normalen, (noch) höchstens durchschnittlich erfolgreichen Personen zu erhalten.
5. Seien Sie mutig und sagen Sie öfters ‚ja‘
‘No risk, no fun’ lautet eine allseits bekannte Devise, die uns ermutigen soll, das Leben in vollen Zügen auszukosten und sich nicht von Ängsten oder Zweifeln bremsen zu lassen. Doch man könnte das ‘fun’ auch durch das Wort ‘success’ ersetzen – also Erfolg bzw. Erfolg im Beruf. Beruflicher Erfolg kommt nämlich nicht selten dadurch zustande, dass wir einfach mal etwas riskieren und trotz anfänglicher Zweifel ‘ja’ sagen. ‘Ja’ zu einem unsagbar herausfordernden, vielleicht sogar unsere subjektiv eingeschätzten Fähigkeiten und Kompetenzen übersteigenden Projekt. ‘Ja’ zu einer lange aufgeschobenen und deshalb umso mehr angestrebten Weiterbildung. Vielleicht sogar ‘ja’ zur Kündigung und einer beruflichen Neuorientierung, auch wenn der Zeitpunkt denkbar schlecht zu sein scheint (denn vielleicht ist er das ja gar nicht!). Auch wenn jede berufliche Entscheidung – egal, ob im beruflichen Alltag oder bei einem Stellenwechsel – gut überlegt sein sollte, kann es auch nicht schaden, wenn Sie öfters auf Ihr Bauchgefühl hören. Ach ja: Dieser Karriere-Tipp stammt übrigens von der überaus erfolgreichen Fernsehmoderatorin Katie Couric.