Vor einer halben oder auch einer ganzen Ewigkeiten haben mich Miss Booleana und Franzi auf Facebook getaggt, was mich in die Bredouille stürtzte, weil ich mir nicht nur zehn lebensbestimmende Bücher überlegen musste, sondern das auch noch kommentarlos in einen FB Status quetschen sollte, was mir schlichtweg unmöglich scheint. Daher habe ich die womöglich unpopuläre Entscheidung getroffen die Social Media Plattform zu wechseln und auch ein oder zwei Worte zu den jeweiligen Büchern zu verlieren.
Die Herausforderung die Top 10 der von mir gelesenen Büchern zu erstellen, hat mir sehr gefallen, weil ein überraschendes Ergebnis zu Stande kam. Beim überblicken meines Bücherregals (endlich hat die digitale Auflistung einen Sinn gefunden) bin ich über lang vergessene Bücher gestolpert, die mir doch spontan mehr sagten, als die ewigen Dauerbrenner. Ich stellte mir vor allem eine Frage: welche Bücher waren am nachhaltigsten? D.h. welches Buch hat ein neues Bild für mich geschaffen bzw. einem alten schärfere Konturen gegeben und somit einen ernsthaften Beitrag zu meiner Lebensanschauung geleistet. So schafften es nur zwei/drei Bücher in meine Top 10, die einer schlichten Unterhaltung dienten.
10. “Piraten” von Celia Rees
Es war die Zeit von Captain Jack Sparrow, meiner eigenen Piratencrew, Tagesreisen nach Kampten, München und Augsburg und zahlreichen cliqueninternen Albernheiten. Und weil es das einzige Piratenbuch war, das wir fanden, ging es wie ein Wanderpokal zwischen uns hin und her. Was das Buch für mich ausmacht, sind eher die sozialen Erinnerungen um das Werk herum. Aber auch die Geschichte ist großartig!
9. “Die Selbstmordschwestern” von Jeffrey Eugenides
Ein Thema, das mich überhaupt nicht interessierte. Aber wie das nun mal so ist, fallen einem manchmal Bücher in die Hände und aus Langweile fängt man an zu lesen (und weil gerade sonst nichts zur Hand ist). So geschehen bei diesem Buch und es war ein unheimlicher Bann, in den mich die Schwestern schnell zogen. Über diverse Intentionen und Aktionen denke ich heute noch nach.
8. “Der Prozess” von Kafka
Die beste Vorlesung meines Leben hörte ich über Kafka. Großes Lob für den Dozenten, denn Kafka… nun ja, ist eben kafkaesk. Aber stellvertretend für das, was ich über Bücher während meines Studiums gelernt habe, steht für mich nun “Der Prozess”.
7. “Lila Lila” von Martin Suter
Einfach eine großartige Geschichte.
6. “Harry Potter 1-7″ von J.K. Rowling
Klar. An meinem 11. Geburtatag bekam ich “Den Stein der Weisen” geschenkt, leider keinen Brief von Hogwarts und in meiner ganzen Jugned war Harry Potter immer bei mir.
5. “Die Welle” von Morton Rhue
Ich habe vor kurzem den Film mal wieder auf ARTE gesehen, welcher ein wenig anders als das Buch ist, aber nicht weniger eindrucksvoll. Ich muss gestehen ich lese das Buch immer mal wieder und bin jedes Mal aufs Neue fasziniert, welche kleinen Automatismen und Mechanismen in einer Gesellschaft wirken können.
4. “Eines Abends in Paris” von Nicolas Barreau
Stellvertretend für viele andere Liebesromane von Barreau, habe ich diese Geschichte herausgegriffen, weil eben die Komponente mit dem Kino vorhanden ist. Richtige Liebesromane, die nicht schnulzig wirken, ans Herz gehen und mich dahin schmachten lassen, sind selten. Aber Barreau (oder wer auch immer hinter dem Autorennamen steckt) schafft es immer wieder mich im Herz zu treffen ohne ein Fremdschamgefühl à la Pilcher in mir aufkommen zu lassen.
3. “Momo” von Michael Ende
Ich musste 21 Jahre alt werden um dieses Buch zu lesen. Eigentlich unglaublich! Aber die Geschichte funktioniert für Erwachsene genauso wie für Kinder und ist wahrscheinlich für Erwachsene auch viel wichtiger.
2. “Happy Birthday Leonard Peacock” von Matthew Quick
Matthew Quick hat schon den tollen Roman “Silver Linings” geschrieben, welcher leider unter dem Filmhype unterging, denn an vielen Stellen ist der Roman besser. Und auch der aktuelle Roman hat eine Tiefschichtigkeit trotz des leichtem Schreibstils, die mich fasziniert. Auch das Thema, der Zusammenhang von Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft ist für mich hier ganz großartig aufgearbeitet.
1. “Die Tribute von Panem 1-3″ von Suzanne Collins
Vielleicht wäre meine Wahl für Platz eins anders ausgefallen, wenn ich nicht vor kurzem die Verfilmung gesehen hätte. Aber eben diese hat mir wieder bewusst gemacht, wozu die Menschheit fähig ist. Und mal ehrlich: manchmal sind wir doch gar nicht so weit weg von der Welt in Panem. Beeindruckt hat mich vor allem das Ende, weil es nicht gut ist. So ist es nämlich nie. Und es gibt auch nie einen klaren Trennstrich zwischen gut und böse.
Morgen habe ich bestimmt wieder einen andere Top 10 Liste ;-)
Kennt ihr die von mir erwähnten Bücher? Wie fandet ihr sie? Was sind eure Top 10?