Tony “The Fridge”

Ein Kühlschrank mit der Starternummer 321 und davor ein Paar Laufschuhe

Ein ganz besonderer Marathonläufer

Es heißt ja, dass der Sport auch immer wieder skurrile Geschichten schreibt und man Dinge erlebt, die man so nie für möglich gehalten hätte. Gerade bei Sportarten, die in der Natur betrieben werden, kann es immer wieder einmal zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen, vielleicht in Form eines wilden Tiers oder einer Kapriole der Natur. Doch das, was die Läufer des London Marathons im April erwartet hat, kann man eigentlich nicht mit einem unberechenbaren Naturereignis vergleichen, dennoch ist die Geschichte, die von Tony the Fridge erzählt, nicht weniger bizarr. Der Engländer Tony Phoenix-Morrison nahm nämlich an dem Marathonlauf mit einem 42 Kilogramm schweren Kühlschrank auf dem Rücken teil und lief die Strecke ganze zwei Mal.

Tony “The Fridge”

Bild: David Holt

Laufen für einen guten Zweck

Wenn man diese verrückte Geschichte hört, kann man es zunächst gar nicht so recht glauben. Ein Marathon an sich verlangt von den Läufern ja schon eine ganze Menge ab, doch die Tatsache, dass jemand die Ausdauer und den Willen dazu hat, diesen zwei Mal direkt hintereinander zu absolvieren und zusätzlich ein derart sperriges und schweres Gerät mit sich zu tragen, grenzt an übernatürliche Kräfte. Es ist nicht der erste Lauf, den der Engländer, der in Insiderkreisen Tony the Fridge (Tony der Kühlschrank) genannt wird, bestreitet. Er nutzte die Gelegenheit, um Geld für einen guten Zweck zu sammeln, in diesem Fall die Krebsforschung. Nicht nur die sportliche Leistung, die er damit vollbracht hat, muss man lobend erwähnen, sondern auch die Tatsache, dass er es mit diesem einen (bzw. zwei) Marathon geschafft hat, ganze 12 000 Euro für den guten Zweck einzunehmen.

Tony the Fridge der wahre Star beim London Marathon

Im Grunde kann man schon behaupten, dass all die Sportstars, die an diesem Tag aufgelaufen waren, um den Marathon zu gewinnen, hinter einer solch unglaublich starken Leistung ordentlich verblassten.  Sportnachrichten und Online Wetten hatten sich eher mit den möglichen Gewinnern wie Wilson Kipsang oder Mo Farah beschäftigt als mit einem unscheinbaren Engländer, der unter diesen Umständen keinerlei Chance auf einen Sieg hatte. Kipsang entschied das Rennen am Ende tatsächlich für sich, mehr Infos dazu hier, doch der wahre Star des Tages blieb ohne Frage Tony the Fridge, der sich nicht nur zwei Mal auf die Strecke begab und einen Kühlschrank dabei hatte, sondern damit auch noch auf die Notwendigkeit aufmerksam macht, die Krebsforschung finanziell zu unterstützen. Andere Teilnehmer, die zuvor groß über ihre eigenen Leistungen getönt hatten und am Ende enttäuschten, könnten sich davon eine Scheibe abschneiden.

Ruhestand für den Läufer

Tony denkt nun jedoch über einen Ruhestand nach. Er und sein Kühlschrank sind in der Welt der Marathonläufer in den vergangenen Jahren zu einer kleinen Berühmtheit geworden, doch Tony fürchtet, zu hohe Maßstäbe für andere Menschen zu setzen, die ebenfalls durch gewisse Aktionen einen guten Zweck unterstützen wollen. An Rennen mit dem Kühlschrank wird er also zunächst nicht mehr teilnehmen. Vielleicht hat er aus diesem Grund die Strapazen auf sich genommen, den London Marathon gleich zwei Mal zu laufen, nämlich um seiner beeindruckenden Karriere als ein ganz besonderer Marathonläufer einen krönenden Abschluss zu verleihen.

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