Vergangenen Freitag waren alle Scheinwerfer wieder auf ihn gerichtet: auf unseren Franz von Stuck.
In Hinsicht auf unsere nächste große Ausstellung, die das Thema der Villa uns des Künstlerhauses untersucht, mit Anlass unseres Neuankaufs und der Neupräsentation der Sammlung durften alle unsere Gäste wieder einmal so richtig eintauchen in die Gemächer und die Welt des Künstlerfürsten.
Hier eine kleine Rückschau auf einen ereignisreichen Friday Late:
Die ersten, die sich am Abendprogramm erfreuen durften, waren unsere kleinen Gäste. Das Kinderprgramm begann um 18.30 in einem abgedunkelten JUGENDzimmer.
Dort, umringt von Mucksmäuschenstille, las Kinderbuchautorin Isabelle Auerbach aus “Theo und das Tortenglück” – dem ersten Kinderbuch, dessen Handlung in der Villa Stuck spielt.
Geschmückt ist das Buch von den Zeichnungen der Illustratorin Johanna Berüter - die auch während der Vorlesung für visuelle Begleitung sorgte.
Nach der Lesung ging es natürlich darum, die Protagonisten des Buches in der Künstlervilla ausfindig zu machen. Johanna Berüter begleitete die Kinder auf eine aufregende Taschenlampenführung durch die düsteren Räume.
Dabie ging es darum, Theo und seine Freunde zu finden – im Vestibül zwischen den Mosaikmustern…
… im Musiksalon versteckt…
… an den Wänden, so wie die Muschel, die sich im Treppenhaus versteckte.
Im alten Atelier durften die Kleinen sogar unter dem Künstleraltar hineinspicken.
Die Führung endete im Künstlergarten, wo das Krokodil Alfred mit roten Luftballons gelockt wurde.
Der Parcours wiederholte sich wenig später – allerdings ohne Taschenlampen und Krokodilsuche – für die Erwachsenen. In Begleitung der Urenkelin Franz von Stucks, Regina Heilmann-Thon, besichtigten unsere Gäste die Historischen Räume der Villa.
Während der Führung erklärte Frau Heilmann-Thon nicht nur Anekdoten zu Bildern und Werken, sondern auch zu den Lebensgewohnheiten ihres Urgroßvaters.
So etwa erzählte sie, wie sehr Stuck den Geruch von Speisen in seinen Räumen verabscheute – weswegen er die Küche in die obersten Stockwerke verlegen ließ. Oder auch, wie er sich schon früh für das elektrische Licht begeisterte – und somit einer der ersten Münchner war, der solche Beleuchtung in sein Heim brachte.
Zu sehen gibt es auf dem Rundgang durch die Historischen Räume seit einigen Wochen viel Neues. Durch die Neupräsentation der Sammlung sind einige Werke zu sehen, die dem Nachlass Franz von Stucks angehören und die nun nach vielen Jahren erst wieder an den Ort ihrer Entstehung zurückkamen.
Nicht nur mehrere “neue” Gemälde, auch Plastiken und Werkgruppen sind nun vermehrt in unseren Räumen zu sehen. So ist etwa unser jüngster Neuankauf, Herkules und Hydra, einer skulptorischen Arbeit gegenübergestellt, die ebenso zum Weltkriegsmotto “Feinde Ringsum” realisiert wurde.
Ebenso dem gegenüber, Der Wächter des Paradieses – jenes Bild, mit dem alles anfing.
Auch ausgestellt sind viele spätere Werke Stucks, die auf fotografische Vorstudien basierend realisiert wurden – wie Regina Heilmann-Thon sehr genau erläuterte.
Wir hoffen sehr, dass es unsere Freitagsgästen – den Kleinen so wie auch den Großen- gut ergangen ist, und dass sie ein Stückchen mehr Stuck mit nach Hause nehmen konnten.
Doch das Jahr des Künstlerfürsten endet noch lange nicht hier: in knapp zwei Wochen wird unser Franz von Stuck mit seiner Villa wieder einmal zentrales Thema sein – in einer Ausstellung rund um das Künstlerhaus. Mehr dazu erfahrt Ihr bald auf diesen Seiten!
Fotos: Vivi D’Angelo