Töne, Schöpfung, Elemente

Töne, Schöpfung, Elementeaus “Das Leben” Seite 122-124:
Überhaupt macht sich die Analogie zwischen den chemischen Elementarstoffen und den Klang- und Farben-Tönen in so deutlicher Weise bemerkbar, dass es unsere Erkenntnis fördern heißt, wenn wir etwas schärfer unsere Blicke darauf hinlenken. Da finden wir vor allem, wie schon erwähnt, zwei Elemente, die auf Erden in so großen Mengen verbreitet sind, dass auf die Frage, wo sich diese Substanzen befinden, am erschöpfendsten die Antwort lautet: „Wo befinden sie sich nicht?“ — Es sind die Elemente Eisen und Silizium (Kieselstoff). Eisen liefert in Verbindung mit Sauerstoff den Magneteisenstein, (Fe6 O4). Silizium liefert mit Sauerstoff die Kieselsäure (Si O2). Beide kommen, mit einander chemisch verbunden, als kieselsaures Eisen in zahlreichen Gesteinen vor. Bemerkenswerterweise hat jedes dieser beiden Elemente das gleiche Atomgewicht, nämlich 28; aber das Eisen tritt, gleich dem Wasserstoff, als dessen Verdichtungs-Produkt es angesprochen werden muss, gewöhnlich in 2 Atomen auf, so dass dem kieselsauren Eisenoxydul die Formel entspricht: Fe2 O, Si O2. Da nun die Zahl 28 dem Produkt von 4 mal 7 Intervallen der Tonleiter entspricht, so sind Eisen und Silizium von der Tonica „Wasserstoff“ gleich weit entfernt. Wenn wir diese Spur weiter verfolgen, so brauchen wir uns nicht den geringsten Zwang anzutun, indem wir das Weltall als ein wohlabgestimmtes Tonwerk erkennen und eine Ahnung davon bekommen, weshalb uns manche Tonschöpfungen über alles Irdische hinausheben und zu widerstandslosem Enthusiasmus hinreißen. Schon ganz oberflächliche Vergleiche enden mit der Erkenntnis, dass die sogenannten Atomgewichte der Elementarstoffe, d.h. die Gewichtsmengen, in denen sie sich unter einander neutralisieren oder harmonisch verbinden, zu dem Atomgewicht des Wasserstoffs in einem Verhältnis stehen, wie etwa die Schwingungszahlen der Töne der chromatischen Tonleiter, die zwischen 1 und 2 die nachfolgenden Proportionen zum Grundton = 1 aufweisen. Cis.       D.       Dis.     E.     F.      Fis.      G.      Gis.     A.        Ais.     H.      C. 1.      1 1/16.   1 1/8.   1¼. 1 1/3.  1,4.     1½.     1,6.   1 2/3.    1,8.    1 7/8.    2. Töne, Schöpfung, ElementeDie Quinte oder „Dominante“ G mit 1,5 ist die Hälfte vom Grundton und der Oktave, die beide zusammen 3 ergeben. Ebenso liefern D und H, Dis und Ais, F und A, Fis und Gis die Summe 3. Dreiklänge, aus Grundton, Oktaven und Terzen kombiniert, geben harmonische Konsonanzen. Unter diesem Gesichtspunkt lassen sich in den kieselsauren Erden, die den Granit, Gneis und Porphyr zusammensetzen (Lithium, Magnesium, Kalzium, Mangan, Eisen, Kalium, Natrium, Silizium, Aluminium usw., die sämtlich mit der tiefsten Oktave Sauerstoff verbunden sind) offenbar die Kombinationen verschiedener Akkorde erkennen. In den genannten drei Urgesteinsarten sind in abwechselnden Verhältnissen die drei Hauptbestandteile Feldspat, Glimmer und Quarz*) beisammen; Quarz (= Kieselsäure) als verbindende Zwischensubstanz. Man sagt im Allgemeinen: Porphyr enthalte vorwaltend Feldspat und Quarz, aber wenig Glimmer; Gneis überwiegend viel Glimmer und Feldspatarten neben wenig Quarz; Granit mehr oder weniger gleichförmig verteilt alle drei Bestandteile in körniger Kristallisierung. Im Feldspat und Glimmer sind dann wieder im wesentlichen drei leichte Alkalimetalle  (Kalium, Natrium, Lithium), drei leichte Erdmetalle (Kalzium, Magnesium, Aluminium) und drei eigentliche Metalle (Mangan, Eisen und Kobalt) untereinander gemischt. Als Gegenstück zu diesen Dreiklängen der Gesteine finden wir im Meerwasser die drei elektronegativen Stoffe: Jod, Brom und Chlor.
Von welchen Seiten wir aber auch die Elementarstoffe der Fixsterne und Erden betrachten mögen, wir kommen jedenfalls unfehlbar dahin, sie als Beurkundungen der gewaltigen Gotteskraft zu würdigen und als Ausdruck schwingender Bewegung, wie bei den Ton- und Lichtwellen. Klang und Licht lassen sich von der Schöpfungsgeschichte nicht ausschließen; sie wirkten dabei mit und eins der beiden folgte aus dem andern. Denn, um es nochmals kurz zusammenzufassen: Aus dem ersten Schwingen ergab sich die Spannung; die Spannung führte zur Trennung, unter Auftreten von modifiziertem Material (dem Sauerstoff); darauf folgte explosives Tönen des erzeugten Knallgases und damit gleichzeitig die Geburt des Lichts unter Erfüllung des ganzen Sphärenraumes mit einem weltenauseinanderspaltenden Blitz, der die Urgase zu Sternenhaufen zusammenschmolz, auf die er sein Licht übertrug. Von dem, mit solchem Elementarblitz verbundenen, den übrig gebliebenen Weltenäther in Bewegung setzenden, erschütternden Donnerschlag können wir uns eine Vorstellung machen unter der Betrachtung, wie seine Wirkung so nachhaltig war, dass alle erzeugten Fixsternmassen in´s Kreisen kamen, noch immerfort kreisen und niemals zu kreisen aufhören werden.
Für mich ist das Perpetuum mobile des Weltenäthers der Resonanzboden, der die Klänge weiterträgt, welche das Orchester der Sphärenmusik in das unendliche All hinaussendet. Aus Eisenoxid, Kalkerde und Kali-Natron-Silikat ist die Glasharmonika konstruiert und mit dem weichen Tonerde-Metall gekittet, aus welcher durch den Weltwasserstoffwind immerfort melodische Strophen entlockt werden, die hervorgehen aus Dissonanzen und zurückkehren zur Harmonie, indem die Schaffensfreude, die das Universum hervorbrachte, nicht aufhört, die Saiten zu meistern. „Pondere, mensura Deus omnia fecit,“ lautet das Motto der Chemie (Gott hat Alles nach Maß und Gewicht gemacht). Hat man erst einmal auf die mitgeteilten Zahlenverhältnisse zwischen den Atomgewichten der Elementarstoffe seine Aufmerksamkeit geheftet, so erstrahlt die Einheitlichkeit der Naturkräfte in neuem, magischen Licht. *) Der Quarz (Kieselsäure) schließt sehr häufig unversehrte Sonnenglasmasse ein; er ist eben das allgemeine Auflösungsmittel gewesen, aus welchem die übrigen Glas-Ingredienzen beim Erkalten sich kristallisierend absonderten. Namentlich kristallisierten die Erze heraus, die man als Gangarten bezeichnet (Bleiglanz, Schwefel- und Kupferkies usw.) und die man, als Beweis ihres Ursprungs, in Gneisgebirgen antrifft. Der Vorgang entsprach völlig den heutigen Beobachtungen der Glasmacher, welche Schwierigkeit haben, ein rotes Kupferglas herzustellen. Wenn nicht mit einem Tonstiel beständig in dem Glasfluß gerührt wird, so scheidet sich das zugesetzte Kupferoxid oder Schwefelkupfer wieder aus. Alles weist eben darauf hin, dass unsere Porphyr, Granit-, Gneis- und Erzgebirge aus Sonnenglasfluss hervorgegangen sind. Bookmarken
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