Kurz vor Weihnachten trieb mich die Neugier ins, positiv ausgedrückt, ländliche Meck-Pomm. Über alte DDR-Feldwege, denen ein gewisser Zauber entsprang, machte ich mich mit dem Liebsten auf, einen ganz besonderen Wächter des alten Gemüses zu treffen. Mit Olaf Schnelle von den Essbaren Landschaften stand ich schon länger in Kontakt und meine Natur ist es nun mal, den Menschen hinterher zu spüren und alles genau wissen zu wollen.
Jetzt habe ich reichlich altes Gemüse im Keller und entdecke so vor mich hin. Teltower Rübchen kannte ich schon und entfernt waren mir auch Kerbelrübchen ein Begriff. Ungleich größer ist die Freude und Entdeckungslust, zu probieren, was aus all den guten alten Schätzchen zu machen ist. Heute begrüßen wir die Tondo di Chioggia auf den Tellern, die so gar nicht muffig und erdig daher kommt. Das geringelte Betchen ist süßlich, mit dezenter Schärfe und macht optisch einfach was her. Bestimmt kann sie sogar bei Kindern punkten. Diese und auch alle anderen Rüben und Bete kann man problemlos, falls es der Wochenmarkt nicht hergibt, bei den Essbaren Landschaften bestellen.
Die Tondo di Chioggia kommt ursprünglich aus Venetien in Italien, kann aber auch hier wachsen. Sie ist eine ertragreiche Sorte und lässt sich gut lagern.
Weil ihr Geschmack so zart und unaufdringlich ist und sie mit ihrer Farbe die Hilfe par excellence gegen den Januar-Blues ist, habe ich sie gelassen, wie sie ist. Zusammen mit ihrer Schwester, der gemeinen Roten Bete, kommt sie als Salat auf den Tisch. Um nicht nur optisch sondern auch geschmacklich noch mehr Vielfalt zu bekommen, habe ich meinen hausgemachten Frischkäse mit frisch geriebenem Meerrettich angemacht und Kresse dazu gegeben. Kleine Crevetten, Meersalz, säuerliche Kapern und etwas Zitronenabrieb und Olivenöl dazu haben uns ausgereicht.
Auch die anderen Rübchen werden ihren Platz alsbald hier finden. Wie sind eure Erfahrungen mit altem Gemüse? Tipps und Tricks?