Tönder-Festival in Gefahr

Tönder-Festival in Gefahr Die Zukunft eines der wichtigsten Festivals für Folk und Rootsmusik in Europa ist in Gefahr. Nachdem im Jahr 2013 beim Tönder-Festival ein Defizit von 1,6 Millionen Kronen (215000 Euro) aufgelaufen war, hat jetzt die Kommune Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Doch die sind an strenge Auflagen geknüpft.

Erwartet hatte man nach zwei Jahren im Minus einen Überschuss. Mit der Öffnung des Festivals hin zu Musikern und Bands aus der jüngeren Folk-Rock-Szene hatte man vor allem auch jüngere Zuschauer in die dänische Kleinstadt locken wollen. Doch trotz gestiegenen Zuschauerzahlen, einem Programm zwischen tradtionellem Folk und jungem Folkrock und zufriedenen Händlern auf dem Festivalgelände fehlten dem Tönder-Festival am Ende 1,6 Millionen Kronen. Mitte Oktober wurde daraufhin Festivaldirektor Allan Buus entlassen.

Die Kommune hat sich jetzt bereit erklärt, dem Festival nicht nur einen Zuschuss von einer Million Kronen zu geben, sondern auch eine Bürgschaft über weitere 1,6 Millionen Kronen zu übernehmen. Doch damit verknüpft sind Forderungen nach Einsparungen im Budget. Ob man dies wird erfüllen können, darüber diskutieren zur Zeit der Trägerverein des Festivals und der Tönder Festival Fonds.

„Das Entscheidende für die beiden Vorstände ist, dass wir einerseits unsere Kreditoren bezahlen können, und dass wir anderseits den hohen Standard und das Musikangebot im Verhältnis zum Publikum und zu den ehrenamtlichen Helfer behalten können.“, schreibt der Präsident des Festival Fonds, Stig Bang-Mortensen auf der Homepage des Festivals. Die Möglichkeiten des Festivals müsse klar sein, wenn - oder ob - man mit dem Verkauf der Festival-Tickets für 2014 beginnt. Einrichten müssen sich die Besucher auf jeden Fall auf höhere Eintrittspreise. In der dänischen Presse wird eine Preiserhöhung von 200 Kronen für das Festivalticket geschrieben. Damit sollen die Einnahmen um 1,5 Milllionen kronen erhöht werden.

Für die Kleinstadt auf der Insel Jütland wäre der Wegfall der traditionellen Veranstaltung eine Katastrophe. Befürchtet würden Einbußen bei den Einnahmen der lokalen Geschäfte ebenso wie bei der Stimmung allgemein im Ort. Mehr als 2000 Frewillige helfen in jedem Jahr bei der Organisation und Durchführung des Festivals.

Im Juni und September 1974 hatten Studenten der Pädagogischen Hochschule Tönder erstmals kleine Festivals in der Stadt veranstaltet. Daraus ging 1975 das Ferstival selbst hervor, dass inzwischen das größte Festival seiner Art in Europa ist. Organisiert wird es von einem Trägerverein und dem erwähnten Festival Fond, der außerdem mit Millstrema Records einen Vertrieb für Folk- und Rootsmusik (vor allem im Internet) unterhält.


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