Tommy goes home - die Bevölkerung freut sich

Von Burkhard


Die britische konservative Partei, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächsten Wahlen im Mai gewinnen wird, macht mit Abrüstungsvorschlägen schon jetzt Schlagzeilen: Alle britischen Truppen sollen schon glatte fünfzehn Jahre früher aus Deutschland abgezogen werden als ursprünglich geplant. 
Ist auch überfällig, seitdem Deutschland nur noch von Freundstaaten umgeben ist. Dass die britischen Garnisonsstädte in Deutschland nun lauthals Protest, rufen ist nicht nachzuvollziehen. Haben die Stadtverwaltungen denn nur geschlafen, statt plausible Konversionspläne zu entwickeln? Kommunen,  in denen schon früher das Licht in den britischen Kasernen ausging, haben es doch vorgemacht. 

Z.B. Nienburg,  wo der Wohnungsmarkt im Zuge des britischen Abzugs einen Aufschwung erlebte, wo auf den ehemaligen britischen Militärflächen nun attraktives prosperierendes Gewerbe angesiedelt ist und wo friedliche BürgerInnen nun endlich die schöne Natur auf den früheren ihnen verbotenen britischen Übungsflächen genießen können. 
Wenn also Stationierungsgemeinden immer noch nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben, nämlich dass sich Deutschland wie Großbritannien einfach keine überdimensionierten überteuerten Armeen mehr leisten können, sei ihnen empfohlen die reichhaltige 

Konversionsliteratur aus den 90er Jahren zu studieren, wo das was jetzt mit dem britischen Truppenabzug auf sie zu kommt, schon längst für die Reduzierung der amerikanischen Truppenpräsenz in Deutschland durchkalkuliert wurde, inklusive der entsprechenden Konversionsperspektiven.
Soweit zu den betroffenen Kommunen. 
Nachfolgend ein paar Kostproben, wie LeserInnen von WELT online auf die Abzugspläne reagieren: 
"Liebe Engländer! Nehmt doch bitte den Besatzungsgeneral Schönbohm, der sich in Brandenburg wie ein Feldherr aufspielt und die eingeborene Bevölkerung beschimpft, auch gleich mit! Der kann sich ja ne Pickelhaube aufsetzen und Wachsfigurenkabinett den Soldatenkönig spielen. Und die 25.000 können ihre Zeit sicher auch woanders verbringen als in Deutschland.
Fremde Truppen als Job-Erzeuger? Dann wäre es ja nur sinnvoll, die Russen zurückzuholen.
Reisende soll man nicht aufhalten - fare well und tschüss!

Und unsere amerikanischen "Freunde" ? Die Bundesrepublik ist der größte US-Militärstützpunkt außerhalb der Vereinigten Staaten.
Welche Aufgaben hatten die Briten aktuell in D? 
die Osnabrücker sind heilfroh wenn die Briten weg sind. Die ständigen Manöver auf dem Übungsplatz in Bramsche waren eine hohe Belastung für die deutsche Bevölkerung. Ähnlich die Haltung in der Nordheide. Riesige Landesflächen beschlagnahmt auf denen man so richtig 
Krieg spielen konnte, daheim darf man das nicht, nur gut dass man sich hier austoben kann! 
Erneut sind es Konservative, die unnötigen Militarismus abschaffen.
Wie würden Sie denn eine Armee nennen, die zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch in Deutschland weilt ? Die Befreiung ist jetzt fast 65 Jahre her und die Befreiten brauchen schon lange keine militärische Betreuung mehr.

Es gibt noch gute Nachrichten.
Diese ist eine solche.
Es kann sogar noch bessere Nachrichten geben.
Wenn die Amerikaner gleich mit gehen.
Aber: Da dauert es ja leider noch etwas länger, bis die wieder eine konservative Regierung haben werden.
Schade eigentlich!
Abziehen. Alle abziehen!
So so, sie steuern 1,5 Milliarden bei, ist ja ungeheuer wichtig, wenn man mal zusammenzählt, was so an Steuermitteln Jahr für Jahr versenkt wird. Wieviel kostet denn den Steuerzahler die Stationierung der Besatzer, oder glaubt hier jemand, dass diese ungebetenen Gäste ihren Aufenthalt selber finanzieren? 
schon richtig,ich weiss es aus sicherer Quelle was der Michel in OS zahlen musste. Nennt sich "Verteidigungslasten".  
selbst die Manöverschäden der Niederländer durfte Michel zahlen. 
die NL durfte nur in der BRD Manöver machen. Flurschäden und Strassenschäden durch Militärfahrzeuge waren unser Ding. Erst 1995 wurde das Emsland 
Fremde Truppen als Job-Erzeuger? Dann wäre es ja nur sinnvoll, die Russen zurückzuholen. Vom personellen und militärischen Potenzial der über eine Milliarde Chinesen ganz zu schweigen!
abschliessend kommt noch die Sanierung des Militärgeländes 
das wird den Michels noch manchen Euros kosten. 
Würde mich nicht wundern, wenn auf den Übungsplätzen mit 
abgelagerten U-köpfen geballert worden ist. 
Aber unter Freunden kann man ja mal ein Auge zu drücken.
Schwer vorstellbar. Habe als Münsteraner Student immer gern BFBS gehört. Schade!"
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So viel Zustimmung zum britischen Abzug innerhalb kürzester Zeit war der WELT Online dann doch zu unheimlich. Deshalb beendete die Welt Online Moderatorin das Kommentieren mit dem Satz: "Aufgrund ständiger Verstöße gegen die Netiquette wurde die Kommentarfunktion für diesen Artikel abgeschaltet"
Tja, so kann man auch mit engagierten LeserInnen umgehen.
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