Heute gestehe ich mal was, das mir manchmal ein bisschen peinlich ist: ich bin völlig verrückt nach Dips und Saucen, Pesto, Pasten, Senf und Aufstrichen. Sie passen einfach zu fast allem: zur Rohkostmöhre, zu Pasta sowieso, zu Dinkel, Grünkern, Buchweizen ebenso wie zum frisch gebackenen Brot. Und da ich überwiegend Gerichte mit maximal zwei Hauptzutaten koche, geben Pesto, Pasten & Co. so gut wie jedem Essen Charakter und Pfiff und sorgen für immer neue Geschmackserlebnisse!
Einen kleinen Nachteil haben die leckeren Alleskönner allerdings: sie sind in guter Qualität nicht gerade billig und wenn der Bedarf wie bei mir überdurchschnittlich hoch ausfällt, kann das leicht ins Geld gehen. Deshalb mache ich vieles bereits selbst und da kam mir die Neuerscheinung „Tomatenpesto und Ingwersenf“ gerade recht:
Susanne Oswald stellt abwechslungsreiche Rezepte für Senfe und Senfsaucen, für Dips und Würzmischungen vor – von salzig bis süß ist für jeden Geschmack etwas dabei. Das Buch beinhaltet eine kleine Senfkunde – ich wusste gar nicht, dass Senf soviele wertvolle Inhaltsstoffe hat – und wie man ihn aus Senfkörnern selbst machen kann. Das behalte ich ich mir allerdings für später vor.
Für den Anfang habe ich ein paar Rezepte umgesetzt, die mit mittelscharfem Senf schnell angerührt sind – Curry- Tomatensenf zum Beispiel. Und ich habe etwas gemacht, das ich sonst tunlichst vermeide: ich habe Geschmackskombinationen ausprobiert, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte!
Das Rezept für Erdnuss-Senf mit Erdnuss, Zitrone, Honig, Cayenne und Kreuzkümmel war so ein Fall. Obwohl die Autorin meinte, der Senf sei sofort einsetzbar, muss ich sagen, dass sich meine neue „Aromenmischung“ am Anfang nicht so recht gegen den mittelscharfen Senf durchsetzen konnte. Mag sein, dass es auch an der Senfmarke lag.
Nach einem Tag ziehen lassen, schmeckte der Erdnuss-Senf allerdings überraschend: die Erdnussbutter nahm dem Senf angenehm exotisch die scharfe Spitze, die Zitrone sorgte für leicht fruchtige Frische, während die Gewürze eine zünftige Basis legten, die vom Honig elegant abgerundet wurde. Ich spreche in der Vergangenheit, der Senf war nämlich ganz schnell weg
Da ich einen Großteil der Zutaten nun eh zuhause hatte, reichte es noch gut für die Bananen-Erdnuss-Sauce, die ebenfalls mit Honig und Zitrone verfeinert wird. Statt sie wie empfohlen zu Pfannkuchen und Vanilleeis zu servieren – bestimmt auch sehr lecker!-, ist die Sauce in meiner Küche zum Beispiel ein prima Begleiter fürs Morgenmüsli.
Wenn meine Kräuter im Garten soweit sind, probiere ich auch den „Salatspaß“, eine Gewürzmischung mit Liebstöckel, Dill, Schnittlauch, Petersilie & Co. Außerdem steht das Kichererbsenmus auf dem Zettel, mit dem ich künftig einige Vesperbrote und Mitnahme-Doppeldecker zu bestreichen gedenke!
Auch der Kokos-Senf, die Ananas-Minz-Sauce und die Auberginen-Knoblauch-Paste klingen so, als ob ich sie dringend mal testen sollte…Hoffe, ich konnte Euch ebenfalls in die Küche locken um Senf, Saucen, Würzmischungen und Pasten zu rühren – Ihr könnt ja bei Gelegenheit einen Kommentar hinterlassen, welches Eure Lieblingskreation geworden ist!
P.S. Auch als Mitbringsel sind Pesto, Senf und Gewürze natürlich eine tolle Sache!
Susanne Oswald „Tomatenpesto und Ingwersenf. Senf, Dips, Gewürzmischungen selber machen“, 72 Seiten mit vielen Farbfotos, Hardcover, 14 Euro 99, Thorbecke Verlag