Lieber Rohkost-Gott! Sei doch nicht so!
Brot, ja das Thema haben wir auf unserem Blog ja schon öfter angesprochen. Achim und ich sind leider beide ziemliche Brotliebhaber. Und wenn wir lange kein Brot essen, dann fehlt uns was. Gäbe es einen Rohkost-Gott, würde der uns dafür ächten und zu uns sprechen:”Dann macht ihr etwas falsch!” Und je nachdem aus welcher Richtung der Rohkost-Gott käme, würde er hinzufügen:”Ihr esst zu wenig Grün!” “Ihr esst zu viel Fett!”, “Ihr esst zu viele Früchte!” oder “Ihr esst zu wenig Früchte!”. Nun ja, lieber Rohkost-Gott. Ob wir alles richtig machen, wissen wir nicht. Aber wenn der Rohkost-Gott mal ehrlich wäre, dann würde er zugeben, dass man gar nicht alles richtig machen kann und dass es auch andere Ursachen für Lust auf bestimmte Lebensmittel gibt, die der Rohkost-Gott verbietet. Nämlich zum Beispiel: Wir sind kulturelle Wesen. Wir sind traditionelle Wesen und wir sind rituelle Wesen. Das alles hat auch evolutionär einen Sinn (lieber Rohkost-Gott, so argumentierst du doch immer gerne!), denn diese Dinge waren dazu da, dass menschliche Gemeinschaften stabil waren und das wiederrum hat den Menschen rübergerettet aus den unwägbaren Naturzuständen von vor Jahrtausenden und Jahrmillionen zur High-Tech-Jetzt-Zeit. Und wir, ja wir sind nun mal mit dem Schmieren von Brot groß geworden. Das haben wir täglich gemacht in unserer Kindheit. Haben dabei mit unseren Geschwistern gezankt, unseren Eltern von der Schule erzählt und ja, lieber Rohkost-Gott, dabei haben wir so wichtige Fragen diskutiert wie: Warum sind eigentlich die Dinos ausgestorben? Deswegen vermissen wir das Brot heute, wenn wir drauf verzichten. Ist das so schlimm? Wir kennen die Antwort des Rohkost-Gottes. “Ja, es ist schlimm. Denn schlimme Traditionen muss man hinter sich lassen.” Mmh, wir kommen wohl nicht auf einen gemeinsamen Nenner mit dem Rohkost-Gott. Denn statt gegen unser tiefstes Inneres anzukämpfen, möchten wir es uns lieber gut gehen lassen. Indem wir ein rohes Brot nehmen, uns einen rohen Aufstrich drauf schmieren und uns den wichtigen Fragen des Lebens widmen: Warum verflixt nochmal sind denn jetzt die Dinos ausgestorben??
Zutaten:
- 150 g Paranüsse
- 70 g Sonnenblumenkerne
- 70 g getrocknete Tomaten
- 70 g Buchweizen
- 120 ml Karottensaft
- 80 g Leinsamen, gemahlen
- Gewürze: 2 TL Thymian, 1 TL Basilikum, 1/2 TL Koriander, 1 Prise Fenchel, etwas Salz
Hinweis: Zutaten möglichst einweichen bzw. keimen lassen und wieder trocknen. Dann ist das Brot am bekömmlichsten.
Hinweis: Wenn kein Entsafter zur Verfügung steht, geht auch Wasser oder fermentierter Karottensaft aus dem Reformhaus.
Zubereitung:
Paranüsse, Sonnenblumenkerne, Buchweizen und getrocknete Tomaten zusammen mit den Gewürzen in einer Küchenmaschine zerkleinern. Die Grundlage des Brotes sollte nicht zu fein sein. Dann den Karottensaft hineingeben und nochmals kurz durchmixen. Alles in eine Schüssel geben und die Leinsamen gleichmäßig unterrühren. Abschmecken. Etwa 20 Minuten ruhen lassen. Den Teig nun auf Backpapier oder den Paraflexxbogen auf einen Einlegeboden des Dörrgeräts legen. Der Teig reicht für ein Blech.Am einfachsten ist es nun, ein weiters Backpapier/eine weitere Dörrfolie auf den Teig zu legen und mit der Kuchenrolle den Teig so auszurollen. So bleibt nichts kleben. Ausgerollten Teig in gewünschte Brotscheiben schneiden. Eventuell bröselige Ränder sauber abschneiden und daraus zusätzlich kleine Brote formen. Nun für etwa 12 Stunden bei 42 Grad dörren. Fertiges Brot im Kühlschrank aufbewahren.
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