Tomate, Lycopin und die Prostata

Von Hawkus

Ursprünglich stammt die Tomate aus Peru,
kultiviert wurde sie aber erst durch die Azteken
im heutigen Mexiko.
Nach der Eroberung Mexikos durch die Spanier verbreitete
sie sich in ganz Europa, wobei sie schnell als giftig galt,
und oft als Zierpflanze verwendet wurde.
Ab ca. 1850 setzte sich die Tomate als wichtiger
Vitalstofflieferant in Europa durch.

Lycopin

Lycopin ist der Pflanzenstoff aus der Tomate, der den
höchsten Schutz vor Krebs bietet.
Es gehört zur Familie der Karotinoide, einer sehr vielfältigen
Klasse von sekundären Pflanzenstoffen, die meist für die
Farbe von Obst und Gemüse, insbesondere Rot, Gelb und Orange
verantwortlich sind.

Grundsätzlich gilt: je bunter, umso mehr sekundäre Pflanzenstoffe,
umso gesünder !

Der Körper kann diese Pflanzenstoffe nicht selber herstellen, daher müssen sie
kontinuierlich mit der Nahrung zugeführt werden.

Wie verhindert Lycopin Prostatakrebs ?

Die genauen Mechanismen sind leider noch weitgehend unbekannt.
Lycopin ist ein hervorragendes Antioxidanz und somit effektiv gegen eine
Reihe degenerativer Zivilisationskrankheiten.
Es wird vermutet, daß die Wirkung durch direkte Einwirkung auf verschiedene
Enzyme passiert, die wiederum auf die Signalwirkung bestimmter
Androgene, also männlicher Hormone Einfluss nehmen.

Ein Grund mehr, seine männlichen Hormone zu kontrollieren und die
Metabolite von Testosteron und Östrogen auf einen günstigen Stoffwechselweg
zu bringen !

Einige Karotinoide, wie z.B. das bekannte Beta-Carotin dienen als
Vorstufe für das essentielle Vitamin A, das im Körper eine Vielfalt
an Aufgaben erfüllt.
(Unter anderem ist es enorm wichtig für die Produktion von Testosteron, aber das
ist ein anderes Thema).

Wer nicht gerade regelmässig Lebertran trinkt oder Robbenleber ist, dürfte wohl
den Grossteil seines Vitamin A Bedarfs aus Karotinoiden decken…

Weitere bekannte Karotinoide sind Lutein und Zeaxanthin, die die wichtige Eigenschaft
haben, die Augen zu schützen, sowie mein ganz persönlicher Favorit Astaxanthin.

Der Großteil der sekundären Pflanzenstoffe ist noch unbekannt und/oder unzureichend
erforscht und das gilt leider auch für das Lycopin.

Unbestritten allerdings ist die Wirkung von Lycopin gegen Krebstumore und hier
insbesondere gegen Prostatakrebs.

Zur Erinnerung:

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsursache beim deutschen Mann und die
dritthäufigste Todesursache !

Interessanterweise ergeben sich von Land zu Land drastische Unterschiede
in den Prostatakrebszahlen.

Länder mit hohem Verzehr von Tomaten (der besten Lycopinquelle) wie Mexiko, Spanien
und Italien verzeichnen ein deutlich niedrigeres Vorkommen von Prostatakrebs
im Vergleich zu Nordamerika und Mitteleuropa.

Sowohl das Risiko für Prostatakrebs sinkt durch die verstärkte Aufnahme von Lycopin,
als auch das Auftreten von aggressiveren Formen.
Da die Aufnahme von Lycopin über die Ernährung stark schwanken kann, lässt sich
schwer aufs Prozent genau sagen, wie das Krebsrisiko sinkt, Untersuchungen mit
grossen Bevölkerungsstichproben ergaben eine Reduzierung des Risikos um 30 % !

Nochmal: das Risiko, an der häufigsten Krebsart (des deutschen Mannes) zu erkranken,
sinkt um 30 % !

Wie nehme ich Lycopin zu mir?

Am einfachsten mit Tomatenprodukten.
Weitere Lycopinlieferanten  sind Wassermelone ( 5mg/100g), Guave ( 5,4 mg/100g)
und Papaya ( 2,0 mg/100g).
Hier gilt es folgendes zu beachten:
der Lycopingehalt von (rohen) Tomaten schwankt sehr stark zwischen mediterraner
Strauchtomate und “schneidbarem Wasser” aus dem holländischen Gewächshaus.

Grundsätzlich ist der Lycopingehalt der rohen Tomate nicht spektakulär hoch,
lediglich 3,0 mg/100g.
Hier gibt es aber mal die Ausnahme von der Regel, Obst und Gemüse möglichst
unverarbeitet und wenig erhitzt zu sich zu nehmen:
Durch Verarbeitung, Erhitzung und Konzentration bei industrieller Verarbeitung z.B.
zu Tomatenmark steigert sich zum einen der Lycopingehalt enorm ( 30 mg/100g
beim Tomatenmark), es werden auch die Zellstrukturen aufgebrochen, so daß das Lycopin
besser aufgenommen werden kann.

Auf Platz 2 der Lycopin Hitliste stehen Tomatensauce und Ketchup mit je 15-17 mg/100g.
Doch Vorsicht !
Oftmals ist gerade Ketchup massiv mit Unmengen an Zucker “verunreinigt”!
Ketchup enthält oft 30-35 % Zucker, das ist viel zuviel !

Zum Glück gibt es Alternativen, nämlich Ketchup mit 50% Zucker oder mit Stevia,
für alle, die nicht auf Ketchup verzichten wollen (wie meine Söhne)….

Ebenfall reich an Lycopin ist auch Tomatensaft, der ausserdem sehr einfach
regelmässig verzehrt werden kann.
Auch hier Vorsicht:
Wie bei allen Tomatenprodukten gibt es auch hier Säfte mit viel zu viel Zucker !

Lycopin sollte immer zusammen mit Fett aufgenommen werden, da sonst
die Aufnahme im Darm erheblich erschwert wird.
Auch hier dienen die Mittelmeeranreiner als Vorbild, denn bei ihnen
gibt es Tomaten(produkte) meist zusammen mit gesundem Olivenöl….

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