Der Navigationshändler Tom-Tom hat an die niederländische Polizei Daten weitergegeben. Diese wurden zur Aufstellung von Radargeräten genutzt.
Eigentlich sind Navigationsgeräte dazu dar, dem Fahrer den schnellsten Weg zum Ziel zu zeigen. Nun sorgt ein Fall in den Niederlanden für Aufregung. Auf Umwegen hat der Navigationshersteller Tom-Tom die per Satellit gesammelten Fahrerdaten versehentlich über Umwege an die holländische Polizei verkauft.
Diese haben dadurch Informationen bekommen, in welchen Gebieten und Zonen sich die Verkehrsteilnehmer besonders häufig nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Dies führte zu großen Unmut bei den örtlichen Verkehrsteilnehmern. “Die Leute fühlen sich schon etwas beschummelt”, so Guido van Woerkom vom niederländischen Automobilclub ANWB gegenüber der ARD. Die Autofahrer waren der Meinung, dass mit ihren Daten das Produkt verbessert wird. “Aber nun sind die Daten auch noch gegen uns gebraucht worden.”
Eigentlich wollte man mit den Daten die individuelle Zielführung verbessern, indem etwa Stau-Brennpunkte auf dem täglichen Weg zur Arbeit bestimmt werden. Der Hersteller reagierte bestürzt. Er reagierte mit der Ankündigung, den Datenabgleich mit der Polizei sofort einzustellen. Angeblich hat TomTom selbst erst aus den Medien davon erfahren, so ein Unternehmenssprecher. Auch seien die Daten nicht direkt an die Polizei gegeben worden, sondern über einen Zwischenhändler an eine staatliche Stelle in der Absicht, Verkehrsführung und Ampelschaltungen zu verbessern. Man werde dafür sorgen, dass so etwas nie mehr vorkommt, auch außerhalb von den Niederlanden.