Von Stefan SasseAus der Reihe "Nutzlose Umfragen" ist beim Spiegel wieder ein besonderes Prachtexemplar erschienen:
Mehr rechts? Mehr links? Mehr Steinbach? Mehr von der Leyen? Viele Deutschen sprechen sich in der Debatte über die Positionierung der CDU eher für eine Modernisierung der Parteilinie aus. Das ergab eine Umfrage für den Deutschland-Trend von Infratest dimap im Auftrag des ARD-"Morgenmagazins". Demnach sind 37 Prozent der Meinung, dass die CDU mit ihren heutigen politischen Standpunkten zu konservativ aufgestellt ist. Die Gegenposition nehmen 32 Prozent ein. Sie finden, dass die Christlich Demokratische Union zu wenig konservativ ist. 15 Prozent denken, dass sich die Partei genau richtig positioniert.Aha. Wenn ich gefragt würde, als Gegner der CDU, ob sie zu konservativ, genau richtig oder zu wenig konservativ ist würde ich bestimmt die erste Möglichkeit wählen - ist ja auch die einzige negative der drei Aussagen. Der letzte Absatz des obigen Zitats ist dann typisches Spiegel-Geschwurbel: eigentlich weiß der Autor, dass er totalen Mist schreibt, aber mit einigen "aber", "selbst" oder "jedoch" kann man darüber locker hinwegtäuschen. Noch mal zum Mitschreiben: 20% der CDU-Wähler finden die Partei zu konservativ, 33% finden sie zu wenig konservativ. Die übrigen 47% haben ihr Hirn wohl bereits da abgegeben wo der Autor es auch gelassen hat; keine Ahnung.
Selbst bei den Anhängern der CDU gibt es einen relevanten Prozentsatz, dem die eigene Partei zu unzeitgemäß ist: Jeder fünfte denkt so. Aber auch jedem dritten CDU-Anhänger ist die eigene Partei nicht konservativ genug.