Wir lieben Detektiv-Geschichten. Wenn dabei noch eine große Portion schrägem Humor, eine Prise Toleranz und ganz viel Tierliebe mitschwingen, sind das die perfekten Zutaten für ein Kinderbuch nach unserem Geschmack. Mia und die aus der 19 von Nicole Mahne ist so ein Buch, das nicht nur spannend, sondern auch noch etwas schräg ist. Herrlich!
Darum geht´s in Mia und die aus der 19
Mia geht in die 3. Klasse und hat eigentlich Ferien, als sie eines Tages auf Herrn Rippel trifft, der in der 19, bei den „schrägen Vögeln“ wohnt. So nennen alle die verrückten Alten aus der Wohngemeinschaft in Mias Straße. Mia macht das aber nichts aus, sie ist nämlich to-le-rant. Und so erfährt sie, dass Pirat, die Katze von Herrn Schlottmeier, gestohlen wurde. Mia nimmt sofort die Supurensuche auf. Was hat Frau Webel, die Kollegin von Holger, nur in ihrer Tasche transportiert? Was versteckt die Blitzblank in ihrem Gartenhäuschen? Und was hat der Ortsteil Steinhagen mit dem verschwundenen Kater zu tun?
„Sie hasst Pirat“, sagt Herr Schlottmeier.
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„Das glaube ich inzwischen aus“, bestätige ich nachdenklich. „Ich bringe dir Pirat zurück. Versprochen. Ich brauche allerdings noch einige Informationen für meine Ermittlungen. Wann wurde Pirat zuletzt gesehen?“
Eine ziemlich schräge Wohngemeinschaft und noch schrägere Normale
Eigentlich ist dieser Fall recht schnell gelöst. Denn Mia ist nicht nur eine sehr gute Beobachterin, sondern hat auch in Sachen verschwundenem Kater einen sehr guten Riecher. Was dieses Buch so besondern macht, sind die vielen schrägen und schrulligen Nebendarsteller. Da wäre einmal Holger, der mit Vollbart, Glatze und seinen Tattoos eben nicht gerade wie der weiche und netter Pfleger erscheint, der er eigentlich ist.
Und dazu kommen noch die schrägen Vögel aus der Senioren-Weg, wie Herrn Rippel, der immer mit einer Schwimmbrille im Gesicht unterwegs ist. Oder Frau Schmock, die wie eine Kröte im Rollstuhl aussieht, kein Blatt vor den Mund nimmt, aber das Herz am richtigen Fleck hat. Oder Herr Knick, der sich sogar beim Rasieren ausruhen muss und deshalb manchmal etwas verlottert daherkommt.
Zum Glück ist Mia nicht nur tierlieb, sondern auch richtig tolerant, denn sie hat keinerlei Berührungsängste mit den schrulligen Alten aus der 19. Mit viel Wortwitz und Cleverness enttarnt sie dann auch noch die Katzenentführer. Hinter der Fassade von Anstand verbergen eben auch die normalsten Saubermänner ziemlich gemeine Machenschaften.
Das Highlight waren für mich aber die Dialoge mit Herrn Rippel. Einfach zu gut.
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Mia und die aus der 19 (Hugendubel)
Autor: Nicole Mahne
Illustration: Kai Schüttler
Seiten: 176
Verlag: Südpol Verlag
ISBN: 978-3965940376
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Preis: 14,- Euro