“Todeswahn” von Luc Deflo ist der vierte …

… Teil der Reihe um Dirk Deleu und Jos Bosmans und somit das zweite Buch, welches ich von Luc Deflo gelesen habe. Schon irgendwie seltsam mit den Bänden vier und fünf einer Reihe zu beginnen. Normalerweise fange ich ja mit Band eins an und ende mit dem letzten. Da die Fälle aber in sich abgeschlossen sind, kann man sie auch wunderbar einzeln lesen. Wobei man die Beziehungen und die Entwicklung wiederkehrender Protagonisten dann natürlich nur begrenzt miterlebt.

Im Fall von “Todeswahn” habe ich lange gebraucht bis ich mich zu dieser Rezension durchringen konnte. Das lag keinesfalls am Buch, sondern eher an der Überlegung, was ich euch verraten kann.

Da ich euch auf gar keinen Fall zu viel verraten möchte, halte ich mich an die Kurzbeschreibung von Amazon:

“In Mechelen häufen sich brutale Todesfälle. Eine Schwangere begeht Selbstmord. Ein Psychopath tötet junge Frauen und entführt einen Säugling. Kommissar Dirk Deleu ahnt, dass der Tod der Schwangeren mit den Taten des Killers zusammenhängen muss. Wird er den Mörder finden, bevor dem Baby etwas passiert?”

Wer Luc Deflo kennt, der weiß, dass sich dieser Autor gerne in den Abgründen der menschlichen Psychologie bewegt. Genau diese Vorliebe für menschliche Abgründe merkt man dem Buch auch an, denn der Autor kommt weitestgehend ohne brutale Szenen oder Gewaltdarstellungen aus.

Gerade aus diesem Grund unterscheidet er sich von vielen anderen Autoren dieses Genres. In seinen Büchern liegt die Spannung also weniger darin, sich durch eine schnelllebige Rahmenhandlung und spektakuläre Verfolgungsjagden zu treiben, als vielmehr darin herauszufinden, warum sich der hier im Buch beschriebene Täter genau so verhält, wie er sich verhält.

Genau das ist es auch, was für mich den Reiz an Büchern von Luc Deflo ausmacht. In diesem Buch überzeugte mich der Autor wieder mit seiner Detailgenauigkeit. Diese erwarte ich auch von seinen Büchern und genau diese schätze ich auch. Luc Deflo lese ich nicht besonders häufig, aber wenn ich ihn dann schon einmal lese, dann genieße ich Die besondere Fähigkeit Deflos sich gezielt in Täter in ein zu versetzen. Diese Fähigkeit sich in den Täter hinein zu versetzen, gibt es bei Autoren nicht so oft. Aus diesem Grunde gibt es in den meisten Krimis und Thrillern immer nur kurze passenden in denen tatsächlich in die Seele der Täter hinein gesehen wird. Die Handlungen der Täter werden hingegen häufiger in Büchern gezeigt.

Um so freudiger ist die Überraschung für mich dann jedes Mal, wenn Ich wieder einmal ein Buch von Luc Deflo in die Hand nehme und tatsächlich in die Psyche des fiktiven Täters blicken kann.

Wer also auf spannende psychologisch aufgebaute Thriller steht, der sollte es einmal mit diesem Autor probieren.


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