Den ganzen Wahlkampf hat Donald Trump Angst vor islamischen Terror geschürt – jetzt dürfte beim ersten Anschlag während seiner Amtszeit ein Rechtsradikaler der Täter sein.
Ein Fahrer raste mit einem Dodge-Sportwagen in eine Gruppe von Demonstranten, die in Charlottesville (Virginia) gegen den Aufmarsch weißer Rassistengruppen protestiert hatten. Eine Frau kam ums Leben, 19 Opfer wurden teils schwer verletzt – nachdem der Wagen vor dem Durchpflügen der Menschenmenge noch beschleunigt wurde. Der Fahrer floh zunächst im Retourgang, doch wurde später verhaftet.
Die Polizei hielt vorerst die Identität des mutmaßlichen, heimischen Terroristen zurück. Die dramatischen Schreckensszenen waren in Videos festgehalten worden.
A car drove into protesters in Charlottesville, @AP reported. Details about injuries are not known. https://t.co/jEiYbGpNl8
— Twitter Moments (@TwitterMoments) August 12, 2017
Dem Anschlag gingen schwere Ausschreitungen voran: Rechte “White Supremacy”-Neonazigruppen waren in Charlottesville zu einer Demo gegen die Entfernung eines Konföderations-Denkmals aufmarschiert. Es kam zu Straßenschlachten mit Gegendemonstranten, darunter zahlreiche Afroamerikaner. Es spielten sich bürgerkriegsähnliche, teilweise gespenstische Szenen ab: Zahlreiche der Neonazis trugen Gewehre, Hakenkreuz-Fahnen und mitunter Stahlhelme aus dem zweiten Weltkrieg am Kopf.
Zwei weitere Todesopfer waren zu beklagen, 15 Menschen wurden bei den Kämpfen schon vor der Terror-Fahrt verletzt.
Die Polizei löste gerade die Kundgebungen auf, als der Todes-Fahrer in die Menge raste.
Trump löste mit seiner verhaltenen Reaktion auf die rechte Gewalt einen neuen Sturm der Kritik aus: Der US-Präsident verurteilte in einer ersten Stellungnahme “Hass, Bigotterie und Gewalt – auf vielen Seiten”. Zum größten Aufmarsch von Neonazis in den USA seit Jahren schwieg er bisher.
