Tod auf Schloss Bremont
Mary L. Longworth
Aufbau, 2012
978-3746628202
9,99 €
Unfall oder Mord? So lautet die Frage als Étienne aus dem Fenster stürzt. Dass, das Fenster zu einem Schoss gehört, ist später gar nicht so nebensächlich. Der Untersuchungsrichter Antonie Verlaque glaubt an Mord und nimmt sich des Falls an. Aber wie passt seine Ex-Freundin ins Bild, die gar nicht so gerne helfen möchte? Denn mit dem Toten hat sie ihre Kindheit verbracht. Außerdem steht zwischen Richter und Ex-Freundin immer noch die abgebrochene Beziehung…
Die Protagonisten:
Schade ist, dass Ètienne so früh stirbt, denn er hat mir gut gefallen und war in kurzer Zeit schon sehr sympathisch. Nur seine Verwandten mochte ich nicht. Aber dafür sorgen sie später für viele Unstimmigkeiten und Verdachtsmomente.
Die Juraprofessorin heißt Marine Bonnet und ist ein seltsames “Ding”. Eigentlich trauert sie Antoine g´hinterher, aber irgendwie ist er ein Mann mit unglaublichen Manieren, die sie nicht besitzt. Deswegen kam es wohl immer zum Streit und sie gingen auseinander. Mit neuem Freund ausgestattet, lässt sie aber noch einmal die alten Schmetterlinge heraus und schon ist sie mir ein “klein” bisschen unsympathisch. Sie ist vergeben?!?!
Antonie Verlaque nimmt sich des Falles an und ist auch recht gut bei der Sache. Leider wird nur nebenher ein bisschen ermittelt und vieles passiert den Polizisten und nicht ihm. Außerdem ist es sonderbar, dass Marine einfach so überall mitfahren darf. Er selbst ist ein bisschen aufgeblasen, redet dauernd und ist typisch französisch “von sich” überzeugt.
Die Kulisse:
Die Kulisse ein Traum. Die Provence ist der bevorzugte Landstrich von mir, wenn das Buch nicht gerade in Paris spielt. Außerdem sind heruntergekommene Schlösser in meiner Vorstellung immer verwunschen und eine Leiche macht sich sehr gut in diesem Ambiente.
Die Handlung:
Ein Toter zieht eine Ermittlung hinter sich her. Kein Problem und hier liegt der Schwerpunkt eher auf dem Ermittlerpärchen, dass mit flotten Problemen und Gesprächen, die Geschichte auflockern soll. Klappt nicht ganz, denn “Er” arrogant, gut situiert und einfach toll, trifft auf “Sie”, nicht so gut erzogen, unentschlossen, was sie möchte.
Der Fall selbst ist am Anfang scheinbar klar, wird aber verworrener durch die gierige Verwandtschaft, komische Freunde und noch mehr Tote.
Ich habe den Schreibstil sehr gemocht, der mich ein bisschen an Miss Marple erinnerte. Recht seichter Kriminalfall, der mit wenig Blut versucht durch andere Dinge zu brillieren.
Die Gestaltung:
Wunderschönes Cover, das mich sofort in die Provence gezogen hat. Schön auf alt getrimmt, stimmt es mit der Schlosskulisse gut überein.
Die Bewertung:
Ich vergebe 3-4 Bücherpunkte, da ich etwas unschlüssig bin. Hat mir die Kulisse sehr gut gefallen, waren die Ermittler nicht mein Ding. Außerdem war es eher ein Fall à la Miss Marple.
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