Wieder einmal so ein Bericht von alten Traditionen, die für die meisten recht überholt klingen. Wieder müssen, ähnlich wie beim Schildkrötenwettkampf in den Staaten oder dem letztens erwähnten Entenwerfen (dieses Jahr erstmals ohne lebende Enten) , Tiere darunter leiden. Dieses Mal trifft es die Wildgänse im Ostfriesland:
"Take Hülsebus ist traurig: "Wir schießen in einer Saison vielleicht sechzig Wildgänse. Aber keiner will sie. Früher hatten wir noch Hunger und brauchten die Gänse." Der ehemalige Ortsvorsteher von Petkum, einem Vorort von Emden in Ostfriesland, ist Bauer und Jäger. Leidenschaftlicher. In Petkum wohnt auch Eilert Voß. Man kennt sich. Man redet nicht miteinander. Denn Voß ist eine Art Gänseflüsterer. "Die Gänsejagd im Petkumer Vogelschutzgebiet ist absurd", meint der Vogelexperte, Naturschützer und Tierfotograf."Die Jagd ist also ohne Nutzen und in der Nähe gibt es ein Vogelschutzgebiet...Diese Menschen wollen also nur, um ihre Lust/ Langeweile zu befriedigen, auf Lebewesen schießen...wirklich absurd.
"Die Gänsejagd in Ostfriesland hat lange Tradition. Arme Küstenbewohner durften sich im Winter was in den Kochtopf schießen. Heute kommen Hobbyjäger aus ganz Deutschland, um [...] Gänse zu erlegen.
Ob die jagdbares Wild von geschützten Tieren unterscheiden können, ist eine alte Frage im Streit zwischen den Parteien. Dumm für die Gänse. Flögen sie einfach einen Kilometer weiter nordwestlich, könnten sie im Nationalpark leben. Würden nicht gegrillt. Abgeschossen in Petkum, landet das Geflügel im Ofen."Dass es bei dieser Vorgehensweise nicht ausbleibt, dass Tiere verletzt werden und dann weiterfliegen, da sie gar nicht das Hauptziel waren, sollte klar sein.
"Tatsächlich schleppen sich wie eine demoralisierte Versehrtentruppe viele Blessgänse und Graugänse die Emsmündung entlang. Stolpernd, hinkend, Flügel schleifend, sind sie unfähig, ihren Flug in die Brutgebiete fortzusetzen."Man kann nur hoffen, dass es weiterhin engagierte Menschen wie Herrn Voß gibt bzw. dass sich die Gesetzeslage ändert...