Verschlüsselt! - Cover
Die knapp drei Euro sind wirklich gut angelegte Geld. Selbst für mich, der ich seit Jahren bereits PGP/GPG nutze - und damit sehr einsam bin. Denn was nutzt es, wenn ich meine Mails verschlüsseln könnte… aber niemand sie dann lesen kann.Tobias Gillen geht in seinem Buch »Verschlüsselt! Wie ich sichere Kommunikation im Netz lernte« das Thema ebenso naiv wie mutig an - denn wie auch ich immer wieder erleben muss, schreckt viele der - wenn man es einmal verstanden hat - gar nicht so große Aufwand, verschlüsselte Mails zu versenden (und zu empfangen) ab. Auch Gillen ist anfänglich eher skeptisch und ängstlich, wenn er auf der deutschen PGP/GPG-Seite nur Kauderwelsch lesen muss.
Doch ihn schreckt das nicht ab und er bleibt dran… Seine Erfahrungen dabei decken sich mit meinen: ich arbeite sowohl unter Windows mit Thunderbird/Gpg4win und auf dem Mac mit Thunderbird/GPGTools und finde beides logisch. Was daran logisch ist, erklärt Tobias Gillen in einer Art Tagebuch. Er lässt sich von - anfänglich kaum begriffenen - Wikipedia-Einträgen nicht Bange machen und probiert es einfach aus. Erfolgreich; wie sein Buch zeigt.
Dabei nennt er sowohl Quellen als auch Software, mit der sich sowohl PGP/GPG handhaben lassen, als auch das Gleiche für die Verschlüsselung mit S/MIME. (Allerdings fehlt eine wichtige Quelle in seinem Buch. Nämlich der »German Privacy Fund«.)
Doch er schafft es mit diesem dünnen Buch, alle wichtigen Dinge zu erklären, die einen bislang noch nicht überzeugten Menschen dazu bringen (sollten), Verschlüsselungstechnologien zu nutzen. Es ist wirklich nicht schwer und macht viel Sinn.
Gillen befasst im Buch auch noch mit sicherer Dateiübertragung im Netz (Stichwort: https) und der Länge und Stärke von Passworten. Immerhin so überzeugend, dass ich einige meiner Passworte nun geändert habe.
Nic
GPG-Fingerprint: D174D5257F5672E35CE179B6B33D830F1DB588BE