To the Wonder

Von Pressplay Magazin @pressplayAT
Kino

Veröffentlicht am 5. Juni 2013 | von Martina Brenner

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To the Wonder

To the Wonder Martina Brenner

Wertung

Summary: Malick versteht es, eine bestimmte Atmosphäre mit Bildern zu schaffen, teils schwierig (und nervig), der Handlung zu folgen

3.5

Drama


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In To The Wonder untersucht Terrence Malick äußerst sensibel und behutsam ein fragiles Liebesdreieck…

Neil (Ben Affleck) und Marina (Olga Kurylenko) leben zusammen auf der französischen Insel Mont St. Michel. Neil hat die Vereinigten Staaten verlassen, nachdem er eingesehen hat, dass er als Autor gescheitert ist und trifft in Frankreich Marina, in die er sich verliebt. Marina ist geschieden und hat eine 10-jährige Tochter. Mit 16 Jahren verließ Marina die Ukraine ohne jegliche finanzielle Mittel und ging nach Paris, wo sie den späteren Vater ihrer Tochter traf. Um sich und ihrer Tochter ein einigermaßen stabiles Leben zu ermöglichen, musste Marina kämpfen, nachdem sie dieser Mann verlassen hatte.

Neil nimmt Marina nach zwei Jahren mit nach Oklahoma, in der Nähe des Ortes, in dem Neil einst aufgewachsen ist. Als Neil dort auf Jane (Rachel McAdams), eine alte Bekannte trifft, flammt eine längst vergessene Romanze wieder neu auf und die Beziehung mit Marina gerät naturgemäß ins Wanken. Ein wenig Halt findet sie bei dem katholischen Priester Quintana (Javier Bardem), welcher sich in einer Glaubenskrise befindet.

Die Handlung der Geschichte ist einfach erzählt, doch das, was sich auf der Leinwand abspielt,  ist abseits jeglicher geradliniger Erzählung, sondern kann eher als freie und assoziative Arbeit des Regisseurs beschrieben werden, die die Mysterien der Liebe erkunden will. Der Raum ist kunstvoll gestaltet, es mischen sich immer wieder Gedankensplitter mit Naturgeräuschen, die Kamera fängt dabei ruhige, fast hypnotische Lichtstimmungen ein, unterlegt mit einem Soundtrack von Haydn oder Wagner.

Ben Affleck agiert weitgehend ohne wirklich zu handeln und ohne Dialoge und wirkt dabei mit seinem leerem Blick und halb offenem Mund eher ratlos und verloren zwischen den Frauen, die durchaus klischeebehaftet auftreten: Marina verkörpert eine urbane Französin, die mit tänzerischem Schritt träumend durch ihre Welt geht, die Amerikanerin Jane, eine naturliebende Pferdenärrin, verliert sich gerne in Landschaften und schließlich eine Italienerin, die impulsive Lebenslust verkörpern soll.  In der Enge des Alltags in der amerikanischen Kleinstadt werden die Schwierigkeiten der Liebe der beiden aufgezeigt und auf eine harte Probe gestellt.

Die eigentliche Hauptrolle hat, wie auch in Malicks früheren Filmen, die Landschaft. Die kurz montierten Einstellungen unterbrechen jeglichen Erzählfluss und machen es auf Dauer anstrengend der Handlung zu folgen. Lässt man sich jedoch zur Gänze auf die Filmbilder ein, wird man als Zuseher trotzdem nicht enttäuscht.

Regie & Drehbuch: Terrence Malick, Darsteller: Ben Affleck, Olga Kurylenko, Rachel McAdams, Javier Bardem, Laufzeit: 112 Minuten, Kinostart:  31.05.2013, tothewonder.studiocanal.de

Tags:3.5 von 5Ben AffleckConstantin FilmDramaJavier BardemOlga KurylenkoRachel McAdamsTerrence Malick


Über den Autor

Martina Brenner Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoerlebnissesammlerin. Findet es schön, dass “die Kamera etwas sieht, was das menschliche Auge durch den Gewohnheitsblick nicht wahrnimmt. Das ist Kino.” (Alexander Kluge).