"To go" bald umweltfreundlich?

bald umweltfreundlich?

Foto von: © Pardey

Längst leben wir in Zeiten, in denen es cool ist seinen Kaffee aus Kapseln, Pads oder was auch immer zu trinken. Die Werbung suggeriert es uns jeden Tag. Wer aber so richtig cool sein will, der trinkt seinen Kapsel-Kaffee auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause oder Hauptsache unterwegs. "To go" eben. Die wenigsten machen sich aber über die Konsequenzen Gedanken. In einer ohnehin schon hektischen Welt noch hektischer zu werden in dem man sich nicht einmal mehr Zeit für Essen und Trinken nimmt ist jedem seine Sache. Was uns aber alle angeht ist der daraus resultierende Müll. Jedes Jahr landen 200 Milliarden Pappbecher auf dem Müll und können nur unter großem Aufwand recycelt werden. Aus den Niederlanden scheint nun aber Abhilfe für das Problem zu kommen. Das hiesige Unternehmen AkzoNobel hat eine Beschichtung für Pappbecher entwickelt, die zum einen als Schutz für das Papier dienen soll und zum anderen ist sie vollständig kompostierbar. Die in Nordamerika produzierten Becher sollen im Laufe des nächsten Jahres in den Handel bzw. auf den Markt kommen. Sowohl in Deutschland als auch in den Staaten sind sie bereits zugelassen. Dabei ist diese Eigenschaft von Pappbechern keineswegs neu. Kompostierbare Einwegbehälter (meist aus Polylactiden hergestellt) gibt es schon eine ganze Weile. Allerdings basieren sie auf der Basis von Mais und und sind für heißen Inhalt nur bedingt geeignet. Der Hauptbestandteil der Becher hat allerdings einen Überzug aus Polyethylen (PE) und genau das macht die Probleme. Dieses Material verrottet nicht. In einem aufwändigen Verfahren muss das PE vom Papier getrennt werden. Das Wundermittel von AkzoNobel mit dem klangvollen Namen EvCote Water Barrier3000 ist mit seinen 9-15 Gramm pro Becher bedeutend leichter als PE-Gefäße.
In einem Vorversuch ist von einem "samtigen" Gefühl die Rede. Mir persönlich ist es ziemlich egal wie sich der Becher anfühlt, solange er umweltschonend ist. Bestehen wird das neuartige Gefäß aus pflanzlichen Ölen, Wasser und einem geringen Anteil Polyethylen-Terephthalat (PET), einem weniger stabilen Kunststoff. Tests ergaben, dass dieses PET in 75 Tagen zu ca. 90% verrottet war.
Gerade im Hinblick auf die kommenden Weihnachtssaison bin ich mal gespannt wie sich der neue Becher so machen wird. Ob er Erfolg haben wird oder nicht wird sich erst in ein paar Jahren zeigen. Das beste Mittel gegen Kapsel-Kaffee-Müll ist ein Besuch in einem Café, so richtig altmodisch mit Zeit und echten Tassen und so...

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