Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

Vor einigen Tagen kam mit Titanfall ein neuer Online Shooter auf den Markt, der laut EA und Respawn Entertainment dem Genre neues Leben einhauchen soll.  Mit dem Konzept von Parcourseinlagen und riesigen Kampfrobotern, den sogenannten Titans, hat man jedenfalls schon mal ein paar Neuerungen für das mittlerweile doch recht eintönige Multiplayer Shooter Genre. Aber ist die erhoffte Revolution? Unser Test klärt euch da auf. 

Wenig Story ganz viel Action

Zur Story von Titanfall kann ich nur soviel sagen … … … … Klasse oder? Aber back to Business, Die Story sucht man in Titanfall vergebens, aber das hat Entwickler Respawn Entertainment ja bereits im Vorfeld zu verstehen gegeben. Man hat zwar eine sogenannte Kampagnen Lobby, aber das sind einfach nur feste Spielmodi auf festen Karten die mit einer kleinen Zwischensequenz angereichert werden und in der Schlacht durch Funksprüche ein wenig eine “Geschichte” vorantreiben sollen. Und es funktioniert. Man hat nie das Gefühl in einen Story-schlauch gesteckt zu werden. Man wird nie gezwungen der Geschichte zu folgen, denn wer erwartet bei einem Online Shooter eine Oscarreife Story? Außerdem hat die knapp 2 – 3 Stunden umfassende Kampagne noch den Zweck neue Upgrades wie neue Titan Modelle freizuschalten. Auch gut um sich erstmal in den diversen Spielmodi zurechtzufinden. Denn auch wenn es Online abläuft hab ich nur selten einen Gegner gefunden der sehr viele Level über meinem war. Das war im klassischen Online Modus anders. Aber dazu später noch ein wenig mehr.

titanfall xbox one screenshots 4 300x168 Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

Am Anfang einer Mission wird immer die Illusion einer Story erschaffen…

Riesige Schlachten mit 12 Spielern?

Ihr habt es schon raus gelesen, maximal 12 Spieler tummeln sich in Titanfall auf den 15 verschiedenen Karten. Aber die sind nicht allein auf dem Schlachtfeld. Wer jetzt einen dummen Big Brother Witz erwartet, wird enttäuscht sein. Denn die Rede ist einfach von den sogenannten Grunts und den Spectres. Beides KI Klassen die sich mit uns auf dem Schlachtfeld tummeln, und so vor allem das Gefühl einer gewaltigen Kriegsszene schaffen. Und auch den Anfängern zu schnellen Erfolgen verhelfen. So halten die Grunts wirklich nur als simples Kanonenfutter. Die Spectres hingegen halten ein wenig mehr aus, aber sonderlich gefährlich macht sie das nicht. Einziges Manko, wobei man es eigentlich nicht als Manko nehmen kann, wenn man im Gefecht ist und sich mit den KI Soldaten beharkt ist es ärgerlich wenn man erst den Grunt erschießt und dann vom daneben stehenden echten Spieler doch noch erschossen wird. Allerdings kann man durch aufmerksames beobachten der Umgebung und auch der KI erkennen wann es sich um einen echten Piloten handelt und wann nicht. Jetzt kann man natürlich sagen, dass die Piloten andere Charaktermodelle besitzen, aber wer sich die in den Temporeichen Schlachten ausgucken kann, der besitzt wohl Augen einer Eule… oder so.

titanfall xbox one screenshots 7 300x168 Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

Titan und Mensch gegen Titan… ein normales Bild in Titanfall

Tempo Tempo TEMPO! 

Titanfall ist eines. Nämlich verdammt schnell. Anfänger werden am Anfang sicherlich ein wenig überfordert sein mit dem hohen Tempo. Denn durch eure Jetpacks und die Parcours Skills der Piloten, ist es nicht schwer über die Karten zu “fliegen”. Mit dem richtigen Timing kann man als kleiner winziger Pilot sogar den riesigen Titans gefährlich werden. Da muss man ein Lob an Respawn Entertainment aussprechen, denn die Titans sind nie übermächtig. Man kann sie bezwingen, man brauch nur die richtige Taktik. Ob man sich von den Dächern auf sie wirft und ihre Schaltkreise grillt. Ihre Schilde mit Elekrogranaten und der Anti Titanenwaffe zerfetzt oder mit Guerilla-ähnlichen Taktiken aus den Gebäuden das Feuer auf sie eröffnet. Die Schnelligkeit und Wendigkeit der Piloten ist ihre stärkste Waffe. Nur auf offenem Gelände zieht man meist den kürzeren.

Doch sobald man seinen Titan rufen kann, das geschieht entweder nach 4 Minuten oder verkürzt sich wenn man punktet, kippt das Spielgefühl komplett. Aber nicht im negativen Sinn. Denn plötzlich sitzt man in diesem laufenden Panzer und kann nicht mehr an Hauswänden entlang gleiten. Sobald man im Titan sitzt wird man entweder zum Frontkämpfer oder zum Supporter. Je nach Spielmodus. Im normalen Deathmatch ( hier Materialschlacht genannt) nimmt man sich sofort die nächsten Titans des Gegner zur Brust. Und diese Kämpfe können vom Gefühl sehr intensiv werden. Wenn unser Titan auf einmal sagt, dass wir von einem weiteren Feind ins Visier genommen werden oder wir 3 zu 1 unterlegen sind. Es sind Kleinigkeiten aber sie machen das Gefühl irgendwie noch ein wenig runder. Ist man allerdings im Capture the Flag Modus unterwegs bringt es nichts mehr sich blind nach vorne zu stürzen. Eher unterstützt man die Piloten ohne Titan. Eskortiert sie wenn sie die Flagge haben, oder bewacht die eigene. Und ich muss gestehen, es ist schon ein sehr geiles Gefühl, dem Kameraden mit der Flagge zu helfen, indem man ihn mit dem Titan eine Mitfahrgelegenheit bietet und dann in die eigene Basis einreitet. Dies sind die Momente wo Titanfall glänzt wie ein verchromtes Stück Edelmetall.

Titanfall 300x168 Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

” Macht schon ich halt euch den Rücken frei! “

Technisch alt aber schick

Titanfall sieht gut aus. Und das obwohl die Engine bereits einige Jährchen auf dem Buckel hat. Nämlich 10 Jahre wenn man es genau nehmen möchte. Titanfall läuft nämlich auf der Source Engine. Genau die kam damals anno 2004 bei Half Life 2 zum Einsatz. Natürlich wurde sie hochpoliert, aber es ist die gute alte Source Engine. Und was Respawn Entertainment da rausgekitzelt haben lässt sich durchaus sehen. Nette Partikeleffekte und Modelle sorgen für Stimmung. Der Kracher allerdings sind die Karten selbst, wo es schon fast schade ist, dass Titanfall so irre schnell ist. Denn was da im Hintergrund an Details steckt ist einfach nur klasse. Egal ob explodierende Raumschiffe, oder die riesigen ( und damit mein ich noch größer als die Titans selbst ) Leviathan Monster. Die im Hintergrund beschossen werden. Wer also genau hinschaut und sich eventuell mal die Zeit nimmt um sich die Maps abseits der Schlachten ansieht wird sicherlich so einige Male überrascht sein.

TitanFall 51 300x168 Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

Egal ob Inselparadies…

255 1 300x168 Titanfall im Test:Edelmetall oder doch nur Blech?

… oder riesige Schiffe im Hintergrund. Die Maps sehen einfach klasse aus!

Und was sagste? 

Titanfall ist nicht die große Revolution, die EA angekündigt hat. Aber es kein Reinfall so wie man es von EA gewohnt ist mittlerweile. Wer schnelle Online Action mag und Call of Duty nicht mehr sehen kann, dem kann ich Titanfall nur wärmstens ans Herz legen. Kleine Macken beim Matchmaking trüben den Spielspaß noch ein wenig aber Entwickler Respawn Entertainment kündigte bereits an, dass dies bald behoben werden würde. Durch sein hohes Tempo und die Titans, die nochmal ein anderes Spielgefühl einbringen, ballert sich Titanfall mit an die oberen Plätze des Genres.

In Punkten ausgedrückt: 8,5/10


wallpaper-1019588
Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution
wallpaper-1019588
Mobile Suit Gundam SEED FREEDOM: Bandai Namco zeigt den Film in den deutschen Kinos
wallpaper-1019588
[Manga] Demon Slayer [2]
wallpaper-1019588
Soundtrack einer Generation: Musik und visuelle Medien harmonisieren