Tischgespräch mit Teenagern

Wenn wir ausnahmsweise mal nur zu viert essen, Karlsson, Luise, “Meiner” und ich, dann bekommen wir Eltern Folgendes zu hören: “Ihr müsst halt die Kleinen an die kurze Leine nehmen. Abends eine Stunde lang Hörbuch und wenn dann keine Ruhe herrscht, am nächsten Abend keine Geschichte…” “Genau! Und jeder in sein eigenes Bett, wenn sie nicht ruhig sind. So, wie bei uns früher.” “Und am nächsten Tag keine Glace, wenn sie nicht parieren!” “Ihr seid einfach zu wenig streng mit ihnen. Bei uns wusstet ihr noch, wie man den Tarif durchgibt. Aber die Kleinen, die machen bis spätabends Party.”  Das alles nicht etwa vorwurfsvoll, sondern im Tonfall eines besorgten Familienbegleiters, der einen Erziehungsratgeber verschluckt hat. Gerade so, als stünden wir am Rande des Nervenzusammenbruchs, weil wir unseren jüngeren Kindern nicht mehr beizukommen wissen.  Dabei sind wir nicht etwa verzweifelter als früher, unsere Grossen sind inzwischen einfach dem Glauben verfallen, als sie noch klein waren, hätte noch so etwas wie Zucht und Ordnung geherrscht in dieser Familie. Vermutlich behaupten sie demnächst, sie hätten jeweils jeden Abend um acht tief und fest geschlafen.  Tischgespräch mit Teenagern


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