Sie gehört bestimmt nicht zu den beliebtesten Arbeiten rund ums Haus – die Dachrinnenreinigung. Einmal im Jahr sollte sie aber schon durchgeführt werden, sonst können am Mauerwerk erhebliche Schäden entstehen. Was für Materialeigenschaften hat die Dachrinne und welche Tipps zur Reinigung gibt es?
Sicherheit geht vor
Dachrinnenreinigung © Photographee.eu – Fotolia.com
Bäume sind gerade im Herbst eine wahre Augenweide. Wenn die Blätter in all den unterschiedlichen Farbnuancen erstrahlen, kommt im heimischen Garten fast so etwas wie Indian Summer-Feeling auf. Leider landen die Blätter nicht alle auf dem Boden, Wind und Sturm wirbeln sie mitunter auch in die Dachrinne. Auch Moose, kleine Äste und Dreck setzen dem Regenabfluss zu. So heißt es dann einmal im Jahr, Leiter anlegen und luftige Höhen erklimmen. Die Dachrinnenreinigung macht natürlich erst Sinn, wenn das Laub der Bäume abgefallen ist. Das bedeutet aber auch, dass die Dachrinnenreinigung meist zu einer Zeit stattfindet, in der es kalt, rutschig und windig zugehen kann. Bevor es demnach in Höhe der Dachrinne zur Sache geht, ist gute Ausrüstung und eine gewisse Planung gefragt.
Handling mit Leiter und Ausrüstung
Die Leiter niemals an der Dachrinne anlegen, sondern stets an der Wand. Im Handel sind Distanzstücke erhältlich mit denen sich auch eine Fensterfront problemlos überbrücken lässt. Gerade wenn es sehr hoch hinausgeht, wird die Leiter eher zu flach als zu steil angelegt. Eine zweite Person, die die Leiter gehen das Wegrutschen sichert, erweist sich als ebenso hilfreich, wie ein Seil, das die Leiter fixiert. Wer schon längere Zeit auf einer Leiter gearbeitet hat, kennt das unangenehme Gefühl, wenn sich die Sprosse in die Schuhsohle drückt. Auch hier gibt es im Handel nützliche Vorrichtungen zum Einhängen, so wird die Sprosse zur Treppenstufe. Die nach oben mitgeführte Ausrüstung sollte ebenfalls an der Leiter befestigt werden, damit die Hände frei bleiben. Für die Dachrinnenreinigung stehen dann verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Reinigungshilfen
Eine Klobürste, die an einen langen Stil montiert wird, kann ebenso hilfreich sein, wie ein aus dem Handel stammender Teleskopreiniger. Man sollte es mit der Reinigung aber nicht übertreiben. Dachrinnen sind empfindlich, vor allem, wenn sie aus dem weichen Material Kupfer gefertigt sind. Eventuell festsitzende Verschmutzungen nie mit Spachtel, Stechbeitel oder anderen scharfkantigen Gegenständen entfernen. Hilfreich zur Tiefenreinigung: Eine 1,5 l PET-Flasche an der sich verjüngenden Stelle auseinanderschneiden. An einer Flaschenseite im unteren Drittel und am Boden werden Löcher gebohrt. Mit dieser Seite auf das Fallrohr legen und das „Flaschensieb“ beschweren. Dachrinne mit dem Gartenschlauch ausspülen; die Flasche fängt den Schmutz auf, das Wasser kann ablaufen. Noch besser, wenn sich erst gar keine Blätter und Co. in der Dachrinne ansammeln. Ein Laubschutzgitter, das fachgerecht und sturmerprobt angebracht sein sollte, beugt grober Verschmutzung vor. Was nicht bedeutet, dass der jährliche Blick in die Dachrinne versäumt werden darf. Aber zu kontrollieren ist bedeutend angenehmer, als aufwendig zu putzen.
Dachrinne und Fallrohr
Kupfer erhält mit der Zeit eine schöne Patina, erweist sich in puncto Dachrinnenreinigung aber als empfindlich. Dachrinnen aus reinem Stahl würden in der natürlichen Umgebung rosten. Durch einen Schutzmantel aus Zink bleibt die Nutzungsdauer über Jahrzehnte erhalten. Auch der Gitterrost eines Keller-Lichtschachtes profitiert von dieser Beschichtung. Beim Stückverzinkungsverfahren werden die vorbehandelten, gereinigten Stahlteile in ein ca. 450 °C heißes Zinkbad getaucht. Wegen der hohen Temperatur wird bei diesem mehrstufigen Tauchverfahren auch vom Feuerverzinken gesprochen. Beim Experten für Verzinkung lassen sich Vorteile wie Langlebigkeit (ca. 50 Jahre), Wartungsfreiheit oder Widerstandsfähigkeit nachlesen. Selbst bei großer Hitze kommt es durch den geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten zu keinen Beschädigungen. Feuerverzinkte Dachrinnen und Fallrohre sind im Vergleich zu Kupfer und Edelstahl eine preisgünstige Variante. Aber für den Geräteschuppen oder das kleine Gartenhäuschen wird dann wohl doch die Dachrinne aus Kunststoff herhalten.