Tipps zur Dachbegrünung

Mit einer Dachbegrünung können Hausbesitzer der Flächenversiegelung etwas entgegensetzen und der Natur Flächen zurückgeben. Foto: djd/Paul Bauder

Mit einer Dachbegrünung können Hausbesitzer der Flächenversiegelung etwas entgegensetzen und der Natur Flächen zurückgeben.
Foto: djd/Paul Bauder

 

Carport und Wohnhaus für die Natur zurückgewinnen

(mpt-13/6). Die Reserven an Land, das weder bebaut noch durch Verkehrswege zerschnitten ist, sind in Deutschland nicht unendlich verfügbar. Doch noch im Jahr 2010 wurden zirka 87 Hektar Fläche überbaut oder anderweitig genutzt – pro Tag. Diese Zahl, die das Statistische Bundesamt veröffentlicht hat, soll nach dem Willen der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 auf etwa 30 Hektar täglich zurückgeführt werden, eine Fläche, auf der immer noch 42 bundesligataugliche Fußballplätze Platz fänden. Doch ein Teil der bebauten Flächen lässt sich auch für die Natur zurückgewinnen. Dachbegrünungen stellen einen guten Weg dar, die “grüne Lunge” in Siedlungsgebieten zu vergrößern. Dach begrünen – aber wie? Diese Frage soll der folgende Ratgeber mit Tipps und Adressen beantworten.

Dach begrünen: Verbessert die Luft in besiedelten Regionen

Die Vorteile einer Dachbegrünung sind vielfältig, sie nutzen der Umwelt ebenso wie den Hausbewohnern. Pflanzen binden während ihres Wachstums CO2 und erzeugen den für den Menschen lebenswichtigen Sauerstoff. Die grünen Dachoasen binden zudem Feinstaub und andere Luftbelastungen und kühlen die Luft in der Stadt. Eine wichtige Funktion können sie auch als Regenwasserspeicher übernehmen. Ihr Substrat hält das Wasser zurück, ein Teil wird über die Pflanzen direkt wieder verdunstet, und bei starken Regenfällen sinkt die Belastung des Abwasserkanalsystems. Die Bewohner eines Hauses mit Gründach freuen sich zudem nicht nur über seinen schönen, naturnahen Anblick, sondern besitzen auch einen nachhaltigen, wertbeständigen Dachaufbau und eine bessere Wärmeisolierung nach oben. In vielen Regionen lassen sich zudem Kosten für die Wasserableitung sparen, da die Kommunen bei einem Gründach Nachlässe einräumen.

Wie die Dachbegrünung ausfallen soll, wird von verschiedenen Aspekten bestimmt. Wichtig ist zum einen, wie viel Gewicht pro Quadratmeter das Dach zu tragen in der Lage ist. Zum anderen kommt es darauf an, wie viel Zeit und Energie der Hausbesitzer in die Pflege seines Gründachs aufwenden möchte. Und natürlich macht es einen Unterschied, ob man ein flaches Dach oder ein Satteldach begrünen möchte.

Extensive Begrünung: Gibt sich mit einem Minimum an Pflege zufrieden

Legt man eine Bepflanzung mit niedriger Flächenlast, wenig Aufwand für die Pflanzenpflege und naturnahem niedrigem Bewuchs an, spricht man von extensiver Dachbegrünung. Mit einem Gewicht, das bei knapp 70 Kilogramm je Quadratmeter Dachfläche liegt, bietet Bauder beispielsweise ein besonders leichtgewichtiges System fürs Gründach an, das auf fast jeder Dachkonstruktion aufgebracht werden kann. Das Gesamtgewicht setzt sich aus Dränschicht und Filter, dem Substrat und der Bepflanzung zusammen, auch das gespeicherte Wasser im Substrat spielt eine Rolle. Die Dränschicht ist dafür verantwortlich, dass zu viel Regen sicher abgeleitet wird. Fetthenne und Mauerpfeffer, die zu den Sedum-Arten zählen, eignen sich für die extensive Begrünung, ebenso wie Kräuter, die widerstandsfähig gegen Trockenheit sind. Bewässert werden muss im Normalfall nur in der Zeit, in der die Pflanzen frisch anwachsen müssen, später genügt der natürliche Regenfall. Ist das Dach fertig angelegt und eingewachsen, muss es normalerweise nur zweimal im Jahr näher in Augenschein genommen werden. Etwas Dünger und Unkraut jäten, mehr braucht es nicht, um die Pflanzengemeinschaft auf dem Dach bei Laune zu halten. Eine extensive Begrünung kann auch auf schrägen Dachflächen angelegt werden. Für die Rückhaltung des Regens sind aber besondere Maßnahmen einzuplanen. Liegen die Dachflächen des Steildachs stark nach Norden und Süden ausgerichtet, können die Pflanzen unterschiedlich gut gedeihen.

Intensive Dachbegrünung: Ein vollwertiger Garten auf dem Dach

Mit mehr Aufwand lässt sich ein Dach auch als echte Gartenlandschaft anlegen, man spricht in diesem Fall von einer intensiven Begrünung. Selbst Rasenflächen und Bäume sind dann möglich. Voraussetzung ist ein Dach, das auch größere Lasten tragen kann und begehbar ist. Angelegt werden sollte ein vollwertiger Dachgarten mit intensiver Begrünung unbedingt von einem Fachmann mit Erfahrung und großer Fachkenntnis. Für die Pflege eines intensiv begrünten Dachs muss man etwa mit dem gleichen Aufwand wie für einen ebenerdigen Garten rechnen.

Gründach-Pakete: Kleine Dachflächen von Nebengebäuden in Eigenregie anlegen

Für kleine Dächer etwa auf der Garage, einem Carport oder anderen Nebengebäuden bietet Bauder sogenannte Gründach-Pakete an. Mit diesen Paketen kann jeder normal begabte Heimwerker und Gartenfreund seine eigene Dachbegrünung anlegen. Wichtig ist eine durchwurzelungsfeste Abdichtung etwa mit Bauder Thermoplan. Die Gründach-Pakete gibt es als Standard- und Leichtdach-Variante. Alles, was für Anlage und Bepflanzung von zehn Quadratmetern erforderlich ist, bekommt der Selbermacher beispielsweise im Paket für das Leichtdach – inklusive eines Gutscheins für 120 Stauden und dem nötigen Dünger, der als Starthilfe für schnelles Wachstum sorgt. Unter http://www.bauder.de finden Interessierte weitere Tipps, Informationen und Hinweise zur Planung. Die Pakete können über Dachdecker, Zimmereibetriebe oder den Baustoff-Fachhandel bezogen werden.


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