Hallo liebe Leserinnen und Leser,
kochst du eigentlich jeden Tag frisch, wurde ich vor kurzem von Teilnehmern eines Kochkurses gefragt.
Als ich “Ja” sagte, konnte ich die Bewunderung auf einigen Gesichtern, das Entsetzen auf ein paar anderen ablesen. “Klar kocht sie immer frisch”, fügte eine der Teilnehmerinnen hinzu, “sie schreibt doch Kochbücher. Da muss sie schließlich ausprobieren, was sie hinterher ins Buch schreibt.”
Stimmt. Wenn ich an einem Kochbuch arbeite, verbringe ich viel Zeit in der Küche. Mitunter sogar sehr, sehr viel Zeit. Schließlich wollen die Rezepte nicht nur entwickelt, sondern im Anschluss auch getestet werden. Und die wenigsten “passen” gleich beim ersten Anlauf. Ein ganz spezielles Roggenbrot habe ich bestimmt 20 Mal angerührt und gebacken, bis es endlich so zufriedenstellend war, dass ich es als Rezept in das betreffende Kochbuch aufnehmen konnte.
Wenn ich gerade nicht an einem Kochbuch arbeite, ist mir weniger danach, stundenlang in der Küche zu stehen. Da darf/ kann/ muss es manchmal auch einfach und schnell gehen. Glauben Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass ich dann auf Fast Food oder Convenience Food zurückgreife?
12 Profitipps, um einfach beim Kochen Zeit zu sparen
Nein, das tue ich mit Sicherheit nicht! Ich suche andere Wege, um mir das Kochleben einfacher zu machen. Meine “performance”, wie man gern auf neudeutsch sagt, beim Kochen zu optimieren. Um auch im Alltagsleben mit dem ganz normalen Alltagsstress leckere und gesunde Mahlzeiten auf den Tisch zu bringen.
Meine besten Tipps aus der schnellen und einfachen Küchenpraxis habe ich Ihnen im Folgenden zusammengestellt:
- Gewöhnen Sie sich daran, am Ende einer Woche eine vorausschauende Mahlzeiten- und Vorratsplanung für die folgende Woche zu machen. Schreiben Sie auf, welche Mahlzeiten Sie von Montag bis Sonntag zubereiten wollen. Notieren Sie die Zutaten, die Sie besorgen müssen und kaufen Sie sie, soweit wie möglich, auf einmal ein.
- Verfahren Sie nach dem Eichhörnchenprinzip und legen Sie sich Vorräte an. Pasta, Reis, Couscous, Mehl, Zucker, Salz, Öl, Essig, Trockengewürze, Sojasauce etc. halten sich über Monate. Tiefkühlgemüse ist nicht unbedingt preisgünstiger, aber frischem Gemüse im Nährstoffgehalt nicht unterlegen, sodass Sie auch davon immer eine Auswahl im Tiefkühlgerät haben sollten. Das Gleiche gilt für Tiefkühlkräuter.
- Auch Dosen sollten in der schnellen, gesunden Küche kein Tabuthema sein. Hülsenfrüchte aus Dosen oder Dosentomaten können die Grundlage für viele fixe Mahlzeiten bilden. Auch essigsauer eingelegtes Gemüse wie Gewürzgurken und Sauerkraut sind in Kombination mit anderen Zutaten schnell serviert. Achten Sie beim Kaufen von Dosenware jedoch besonders auf die Qualität.
- Legen Sie sich einen guten Vorrat an haltbaren Aromaträgern und Gewürzzutaten an. Getrocknete Tomaten, Artischockenherzen oder geröstete Paprikaschoten aus dem Glas, Kapern, Oliven, Röstzwiebeln und getrocknete Kräutermischungen peppen viele Speisen ohne viel Aufwand auf und bringen Abwechslung auf die Teller.
- Verdoppeln oder verdreifachen Sie die Mengen, die Sie kochen (nicht essen!) und frieren Sie die zusätzlichen Portionen als Vorrat im Tiefkühlgerät ein.
- Werden Sie zum Suppengourmet. Suppen lassen sie sich schnell und vielfältig zubereiten, leicht in großen Mengen kochen und danach portionsweise einfrieren.
- Reste von Kartoffeln, Reis, Pasta, Gemüse vom Vortag können die Grundlage für leckere Speisen am nächsten Tag bilden. Sie können z. B. Suppen sättigender machen, als Basis für einen Auflauf dienen oder in der Pfanne aufgebraten werden. Haben Sie Freude daran, ein kreativer Resteverwerter zu sein.
- Frisches Gemüse kann im Voraus zerkleinert und zwei, drei Tage in einer fest schließenden Dose im Kühlschrank aufbewahrt werden.
- Sparen sie Zeit und Energie durch das Kochen mit einem Schnellkochtopf, einem Dampfgarer oder einem Topf mit mehreren Dampfeinsätzen.
- Sparen Sie an Zeit, aber nicht an den Hilfsmitteln! Ein korrekt schneidendes, scharfes und vor allem scharf bleibendes, hochwertiges Küchenmesser ist ein absolutes Muss in der fixen Küche.
- Zerkleinern Sie kleinere Mengen von Gemüse, Zwiebeln, Knoblauch, Nüssen und Kernen im Universalzerkleinerer, den Sie hinter in die Spülmaschine geben.
- Brot, aber auch Hefeteige für z. B. Pizza oder Kuchen lassen sich mühelos im Backautomat zubereiten.
Fertig in einer Viertelstunde
Mein Lieblingsessen, wenn es besonders schnell gehen muss, ist übrigens Pasta mit selbst gemachter Tomatensauce. Pasta und Sauce stehen in einer guten Viertelstunde auf dem Tisch und sorgen für die italienischen Verwöhnmomente im stressigen Alltag. Die Zubereitung ist ganz einfach: Während die Pasta gart, schwitze ich in einem zweiten Topf eine Zwiebel und Knoblauch an, füge gehackte Tomaten aus der Dose und noch ein paar in feine Scheiben geschnittene, getrocknete und in Öl eingelegte Tomaten aus dem Glas hinzu. Gewürzt wird mit rotem Balsamessig und viel Basilikum aus der Tiefkühltruhe. Am Tisch fügt dann jeder nach Gusto geriebenen Parmesan, veganen Mandel-Parmesan oder Edelhefeflocken hinzu.
Lecker zu essen kann so einfach sein!
Und was ist Ihr Liebelingsgericht, wenn es einmal ganz fix gehen muss? Ich würde mich freuen, wenn Sie es mir verraten.
Das Rezept für eine besonders fixe Pizza finden sie übrigens hier.
Ihre Heike Kügler-Anger