Ein toller, inhaltlicher spannender, nachdenkendmachender, fast besinnlicher und stilistisch einfach-schöner Beitrag im Zeit-Magazin (Nr. 28/2014) von Yassin Musharbash, bis 2012 bei SPIEGEL-Online ("Logbuch al-Qaida"), Autor von Die neue al-Qaida: Innenansichten eines lernenden Terrornetzwerks und des Terrorismus-Romanthrillers Radikal (ein Interview mit ihm zu letzterem HIER).
"Ich will nicht pathetisch sein, aber: Wenn ein Ex-Taliban-Berater und eine Ex-Terrorfahnderin miteinander lachen können, wieso nicht wir alle?"
Auch zur Erfolgsserie Homeland äußert sich Musharbash in seinem persönlichen Text kurz:
"Ein Mensch aus dem Umfeld Al-Kaidas, ein zweiter aus dem Umfeld der Sicherheitsbehörden: Die US-Fernsehserie Homeland, in der eine CIA-Agentin und ein US-Marine, der von Al-Kaida umgedreht wurde (oder auch nicht), die Hauptcharaktere sind, wird oft dafür gelobt, dass sie angeblich die Grautöne im "Great War on Terror" auslotet. In Wahrheit stimmt das gar nicht. Natürlich ist Homeland anspruchsvoll, alles ist ein Spiel mit den Erwartungen der Zuschauer, nie soll man sicher sein, wer auf welcher Seite steht. Aber es gibt Seiten. Es gibt Schwarz und Weiß, und die Frage ist bloß: Wer ist, hinter aller Fassade, gut – und wer ist, hinter seiner letzten Maske, böse? Daraus bezieht Homeland seine Spannung."
Um dann festzuhalten: "Grautöne bedeuten aber nicht, dass man zu wenig weiß. Sondern dass es Widersprüche gibt, die sich nicht auflösen lassen. Dass ein Rest Ratlosigkeit bleibt."
Den Beitrag
Der Terror und ich. Der 11. September 2001 veränderte das Leben unseres Autors: Der Terrorismus wurde sein Thema. Vor Kurzem traf er einen Weggefährten von Osama bin Laden – danach sah er manches anders
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zyw