100.000 Jahre lang muss der anfallende Atommüll sicher verwahrt werden. Im Moment sind es 250.000 Tonnen, die auf eine Endlagerung warten. Wissenschaftler in Finnland und Schweden meinen, eine Lösung gefunden zu haben.
“Radioaktiver Abfall ist die Achillesferse der Atomkraft”, sagt Tobias Münchmeyer von Greenpeace Deutschland, “und kein einziges Land hat bislang eine Lösung für dieses Problem”.
…
Olli Heinonen warnt aber auch vor weiteren Gefahren der Atomkraft, zum Beispiel vor radioaktivem Abfall in den Händen von Terroristen. Die Italiener kennen ein anderes unheimliches Szenario. Italienische Experten bestätigen Fälle, in denen die kalabrische Mafia Ndrangheta Schiffe mit radioaktivem Abfall im Mittelmeer versenken ließ. Die Uhr tickt. Je länger die mit Kernenergie operierenden Länder Europas die Entscheidung der Endlagerung verschieben, desto größer wird die Gefahr von Unfällen oder terroristischen Angriffen.
…
Erdbeben, Tsunami und der GAU in einem Atomkraftwerk – ein Jahr nach der Natur- und Umweltkatastrophe versucht Japan, wieder nach vorne zu blicken. Die japanische Regierung hat das im März 2011 havarierte Atomkraftwerk Fukushima für sicher erklärt und bemüht sich um eine Rückkehr zur Normalität. Doch die Wahrheitssuche geht weiter, denn bis jetzt ist nicht eindeutig geklärt, was in den Reaktoren wirklich passiert. Und die Japaner bleiben misstrauisch. Allein in den Tanks um das zerstörte AKW lagern noch 90.000 Tonnen verstrahltes Wasser. Was soll damit geschehen und wohin soll es entsorgt werden? Der nukleare Alptraum ist noch nicht vorbei. Der Glaube an sichere Atomkraftwerke und eine kompetente Regierung ist in Japan tief erschüttert. Auch in den vom Tsunami zerstörten Gebieten ist die Katastrophe noch längst nicht bewältigt. Viele Menschen haben Angehörige verloren, leiden unter psychischen Problemen und leben wegen des schleppenden Wiederaufbaus noch in Behelfsunterkünften. Der Themenabend versucht zu zeigen, was wirklich passiert ist in Fukushima und wie Fukushima die Welt verändert hat. Nirgendwo waren die Reaktionen so unterschiedlich wie in den beiden Nachbarländern Deutschland und Frankreich.