Jules Verne sollte eigentlich jedem ein Begriff sein – selbst, wenn man ihn noch nie gelesen hat (wie ich, bis vor Kurzem), kennt man zumindest seinen Namen. Es gibt schließlich genug Filme, die irgendwie, um fünf verschiedene Ecken, auf seinen Werken beruhen. Der Franzose ist ein Klassiker und der Erfinder der Science- Fiction. Um also nicht völlig dumm zu sterben, habe ich mir aus der getreuen Stadtbücherei Münster eines seiner Werke als Hörbuch besorgt: “Reise um die Erde in 80 Tagen” – klingt bekannt?
die Geschichte
Die Geschichte handelt von dem wohlhabenden englischen Gentleman Phileas Phogg, ein Uhrwerk von einem Mann, den nichts von seiner Pünktlichkeit abbringen kann, und seinem Diener Passepartout, einem ehemaligen Zirkusartisten aus Paris. Im Gentleman’s Club behaupten Phoggs Freunde während einer Partie “Whist”, dass es unmöglich sei die Erde in 80 Tagen zu umrunden. Phileas Phogg ist anderer Meinung, und wettet mit den Herren um eine beachtliche Summe Geld, dass es ihm gelingen wird in exakt 80 Tagen den Planeten einmal zu umrunden. Nur mit einem Koffer voller Geld und einem Kursbuch der Eisenbahn bewaffnet, macht er sich mit seinem Diener auf den Weg und erlebt dabei allerhand haarsträubender Abenteuer, und besucht die faszinierendsten Orte der Welt.
Hohe Erwartungen
Ich habe mir Jules Verne’s Geschichten immer als Wunderländer zwischen Buchdeckeln vorgestellt; faszinierende Reisen auf Papier gedruckt, bei denen ich staunend dasitze und den Mund vor Begeisterung nicht mehr zu bekomme. Ich habe mich nie besonders für ihn interessiert – aber ich wusste, dass wenn ich mal eines seiner Bücher lesen würde, wäre es wie eine Stadtrundfahrt durch einen glänzenden Park voller Weltwunder. Vielleicht war ich deshalb ein wenig enttäuscht von „Reise um die Erde“ – irgendwie war meine Kinnlade merkwürdig unberührt von der ganzen Sache. Ich hatte mir die Geschichte einfach etwas… beeindruckender vorgestellt. Aber das ist ja nicht schlimm. Die Geschichte hat trotzdem sehr gut dazu getaugt, ein paar Mal die Strecke Essen-Münster zu überbrücken; ich hatte meinen Spaß. Besonders die Sprache hat es mir angetan. Diese verschnörkelte Ausdrucksweise geht mir einfach sehr gern ins Ohr. Je blumiger der Ausdruck, desto glücklicher bin ich manchmal. Sehr schön!
Stimme für’s Radio
Fazit
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Hörbuch, obschon es ein paar Jahre älter ist (Jules Verne ist es schließlich auch) und mal ein Grund wieder in die Bücherei zu gehen.