Für viele sind sie Symbol von Freiheit und Lebenslust – die Blue Jeans sind mit das beliebteste Kleidungsstück Deutschlands, quer durch die Generationen. Ob als stylishes Luxusprodukt für ein paar hundert Euro oder als billige Freizeitkluft vom Discounter, die Jeans transportiert ein lockeres Lebensgefühl mit einem Hauch vom “American way of life”.
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Die Autoren Christian Jentzsch und Michael Höft folgen den Spuren der Blue Jeans von deutschen Textilläden zurück zu ihren Produktionsorten in China. Wer bezahlt den wahren Preis für die modischen Schnäppchen? Wie sind die Arbeitsbedingungen, wie viel Chemie steckt in den Hosen und wie leben die Menschen in der Umgebung der großen Jeansfabriken? Die Arbeiter schuften oft in stickigen, düsteren Hallen, und viele atmen dabei feinste Staubpartikel ein, die durch das gefährliche Sandstrahlen freigesetzt werden. Damit soll das modische Ausbleichen der Jeans erreicht werden, doch es schädigt vor allem die Gesundheit der Arbeiter. Silikose, die sogenannte “Staublunge”, bis hin zum Tod kann die Folge sein. Deutsche Jeanshersteller haben das Sandstrahlen zwar offiziell geächtet, doch wer kann die Umsetzung des Verbotes wirklich garantieren?
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Früher waren Jeans teure Modeartikel, heute hängen oft gleich mehrere Exemplare in den Kleiderschränken. Ein Schnitt für jede Gelegenheit, bei Tiefstpreisen von bis zu 9,99 Euro. Die Folge – die Fabrikanten in China sehen sich einem harten Preiskampf ausgesetzt. Die Einkäufer der westlichen Modefirmen wollen es billig. “Sie machen höllischen Druck!”, klagt ein Jeansfabrikant. Deutsche Textil-Discounter zahlen oft nur zwischen drei und vier Euro pro Hose. Und so bleibt am Ende am wenigsten in den Lohntüten der Arbeiter hängen. Einer von ihnen, Hu Xin Lay, ist erst vierzig Jahre alt und sieht aus wie sechzig. Er wurde krank. Ständiger Husten und Atemnot waren die Folge jahrelanger Arbeit an der Bleichstelle. Hypochlorid und Kaliumpermanganat sind nur zwei der Stoffe, denen er dort ausgesetzt ist. “Heute habe ich große Angst vor den Dämpfen und diesem Gestank. Die ganze Chemie kann für den Körper nicht gut sein! Doch irgendwie muss es ja weitergehen, und kündigen kann ich nicht, was soll ich denn anderes machen?”
Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/start291-epgdetail_sid-1126953.html