tiny houses – Leben auf kleinstem Raum [Gastbeitrag]

Von Maria Glatz

Der Hype um das “Small House Movement” (machmal auch “Tiny House Movement”) geht von Amerika aus um die Welt. Das tägliche Leben auf durchschnittlich 20m² zu bewältigen scheint immer mehr Menschen zu faszinieren.

der Traum vom Haus am See


Denn obwohl die durchschnittliche Haushaltsgröße über die Zeit abnahm, vergrößerte sich der Platzbedarf einer Familie im gleichen Zeitraum. Gründe dafür sind eine Zunahme des materiellen Wohlstands (im Sinne einer Anhäufung von Konsumgütern) und das Ansehen, das mit einem großen Haus einhergeht. Doch große Häuser sind nicht nur teuer in der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt.

Minimalismus beim Wohnen

Mikrohäuser werden zwar überwiegend auf Rädern gebaut, doch mittlerweile gibt es auch schon einige mit Fundament. Die Besitzer sind durch die mobile Bauweise flexibler und nicht an einen Wohnort im eigentlichen Sinn gebunden, auch wenn damit viele Auflagen bezüglich Breite und Höhe des Hauses einhergehen, um noch als “Ladung” oder “Anhänger” zu gelten.


Auf Wikipedia könnt ihr übrigens noch einige interessante Details nachlesen.

Die Schwierigkeiten

So schön der Traum vom günstigen Eigenheim, einem Leben im Wald und der Unabhängigkeit von Vermietern auch ist, so schwierig gestaltet sich dann die Umsetzung.

Durch das Baurecht entstehen einige Hürden, die es zu meistern gilt, ehe ein solches Haus als dauerhafte Bleibe genehmigt wird. Und obwohl sich mittlerweile sogar schon Unternehmen auf den Bau von Mikro- oder Kleinhäusern spezialisiert haben, muss bei begrenztem Budget doch das meiste selbst gemacht werden. Die Bauzeit solche Häuser beträgt meistens einige Monate oder Jahre. 

Wenn nicht überwiegend gebrauchte Materialien verwendet werden, fallen zudem hohe Materialkosten an.

leben mit der Natur

Was können wir trotz allem von solchen Häuser lernen?

Ein Zuhause ohne Kanal-, Wasser- und Stromanschluss zu planen setzt einen bewussten Umgang mit seiner Umwelt voraus. Wer sich nicht auf die städtische Kläranlage verlassen kann und sein Brauchwasser vielleicht auch noch weiterverwenden will (z.B.: zum Blumengießen) darf nur besonders umweltfreundliche Produkte verwenden. Wer seinen Strom über Solarzellen selbst erzeugt, geht vermutlich auch besonders sparsam damit um. 

Auch die Abkehr vom Gedanken “umso größer, umso besser” finde ich begrüßenswert. Man muss keine 180 m² oder mehr zur Verfügung haben, um alles, was man zum Leben braucht unterzubringen. Vor allem sind Häuser solcher Größe, wie sie auch in Österreich typisch sind, niemals ohne Kredit finanzierbar. Eine Reduzierung der Wohnraumansprüche erhöht also die Unabhängigkeit bei der Finanzierung.

klein aber mein

Da wir selbst derzeit zu zweit auf 40 m² leben und in einem Jahr umziehen werden, bin ich natürlich sehr an den Einrichtungsideen dieser Mikrohäuser interessiert. Wer seine Bleibe nicht mit den für Einrichtungshäuser typischen Stücken, sondern mit multifunktionalen Möbeln einrichtet, kann aus 50 m² richtig viel Platz rausholen. Bei der nächsten Wohnungseinrichtung werden wir also definitiv mehr Hand anlegen, um diese optimal an unsere Bedürfnisse auszurichten.

Auf meinem Pinterest Board “Tiny Houses” hab ich einige platzsparende Ideen gesammelt. Hochbettlösungen sind beispielsweise auch für Wohngemeinschaften ideal.

Auch Modulhäusern wird mehr und mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Praktisch dabei: durch die Baumodule kann man relativ einfach aus einem Single-Haus ein Familienhaus machen. Die Baumodule sind dabei meist so bemessen, dass sie noch als LKW-Fracht zulässig sind.

Wir können uns also einiges abschauen von dieser Bewegung. Und sei es auch “nur” die Erkenntnis, dass man mit weniger Wohnraum gleich gut, oder vielleicht sogar noch besser leben kann.
Daniela schreibt auf Green Bird über das Selbermachen, sei es von Dekogegenständen oder Kleidungsstücken.

Seit einiger Zeit haben auch die Themen “Nachhaltigkeit” und “Minimalismus” einen Platz auf Danielas Blog, für die Wandern nicht nur ein Zeitvertreib sondern eine Leidenschaft ist.

Passend zu diesem Thema wurde von Daniela gerade der Beitrag “Warum Entrümpeln befreiend wirkt” veröffentlicht.