Timo Gross gehört für mich zu den wichtigsten Songwritern und Gitarristen in der deutschen Bluesszene. Sein neues Album „Landmarks“ ist ein Stück musikalische Autobiographie: Gross interpretiert Lieder, die ihm Laufe seines Lebens wichtige Begleiter waren. Und da ist es egal, ob sie von Charles Brown, Prince , The The oder gar Cameo stammen: Hier werden sie alle zu persönlichen Bluessongs. Die niederländische Webseite The Cover Club hat vor Jahren mal Musiker gebeten, unter dem Label „Guilty Pleasures“ heimliche Lieblingslieder zu interpretieren. Indierocker spielten da plötzlich zwischen Michael Jackson und Tokio Hotel Songs, denen man sich öffentlich sonst schämen würde: zu peinlich! Doch wie das so ist: Manche Lieder sind einfach zu unwiderstehliche Ohrwürmer oder erwischen einen im falschen Moment. Oder aber, sie sind eine Zeitlang Hits auf jeder Party: Plötzlich sind sie Teil des eigenen Lebens geworden. Und damit haben sie ihre Existtenz gerechtfertigt.
Ein paar solcher unerwarteten Stücke finden sich auch im Leben von Timo Gross: „Word Up“ etwa von Cameo, einem der Hits aus den 80er Jahren, der noch heute immer wieder auf entsprechenden Samplern auftaucht. Eigentlich ein Partysong, den man hinterher wieder in der Versenkung verschwinden lässt. Doch Gross macht daraus ebenso einen Bluessong wie aus dem Rest seiner musikalischen Biographie. Und so ist „Landmarks“ kein bunter Gemischtwarenladen, wie man es bei der Herkunft der Lieder vermuten könnte. Nein: Es ist ein musikalisch in sich geschlossenes Album, das von vorn bis hinten von der Gitarre und der Stimme von Gross geprägt ist. Man kann nachfühlen, warum er etwa „Infected“ von The The für ebenso wichtig hält wie den „Driftin Blues“ von Charles Brown oder J.J. Cales „I‘ll Make Love To You Anytime“. Seine Gitarre singt die bekannten oder lang nicht gehörten Hits, die Band (aufgenommen live im Studio) gibt den jeweils nötigen Druck und setzt wenn nötig mit einer feinen Hammond die nötigen Kontraste. Von vorn bis hinten einfach ein Album, bei dem man auch in eigenen Erinnerungen schwelgen kann. Und Gross zum Schluss „Sweet Baby James“ von James Taylor allein mit akustischer Gitarre anstimmt, dann ist das einer der vielen Höhepunkte der CD - und gleichzeitig für mich ein dezenter Hinweis, mich doch selbst mal wieder mit Musik zu befassen, die in bestimmten Momenten meines Lebens wichtiger war als alles andere. Und ich bin mir nicht sicher, wie meine „Landmarks“ aussehen würden. (VÖ.: 4.10. Fuego)
Ein paar solcher unerwarteten Stücke finden sich auch im Leben von Timo Gross: „Word Up“ etwa von Cameo, einem der Hits aus den 80er Jahren, der noch heute immer wieder auf entsprechenden Samplern auftaucht. Eigentlich ein Partysong, den man hinterher wieder in der Versenkung verschwinden lässt. Doch Gross macht daraus ebenso einen Bluessong wie aus dem Rest seiner musikalischen Biographie. Und so ist „Landmarks“ kein bunter Gemischtwarenladen, wie man es bei der Herkunft der Lieder vermuten könnte. Nein: Es ist ein musikalisch in sich geschlossenes Album, das von vorn bis hinten von der Gitarre und der Stimme von Gross geprägt ist. Man kann nachfühlen, warum er etwa „Infected“ von The The für ebenso wichtig hält wie den „Driftin Blues“ von Charles Brown oder J.J. Cales „I‘ll Make Love To You Anytime“. Seine Gitarre singt die bekannten oder lang nicht gehörten Hits, die Band (aufgenommen live im Studio) gibt den jeweils nötigen Druck und setzt wenn nötig mit einer feinen Hammond die nötigen Kontraste. Von vorn bis hinten einfach ein Album, bei dem man auch in eigenen Erinnerungen schwelgen kann. Und Gross zum Schluss „Sweet Baby James“ von James Taylor allein mit akustischer Gitarre anstimmt, dann ist das einer der vielen Höhepunkte der CD - und gleichzeitig für mich ein dezenter Hinweis, mich doch selbst mal wieder mit Musik zu befassen, die in bestimmten Momenten meines Lebens wichtiger war als alles andere. Und ich bin mir nicht sicher, wie meine „Landmarks“ aussehen würden. (VÖ.: 4.10. Fuego)