Autor: Andreas Eschbach
Titel: Time*Out
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: Arena
Seitenzahl: 520
Reihe: 3/3
Erster Satz: Das Warten schien kein Ende zu nehmen.
Inhalt:
Christopher und der Rest der Gruppe um Jeremiah Jones verstecken sich immer noch im unterirdischen HideOut um sich vor der Kohärenz zu verstecken und schmieden im Untergrund immer neue Pläne, um die Bedrohung zu bekämpfen. Doch bald schon müssen die Widerstandskämpfer einen herben Rückschlag einstecken, denn eine neue Erfindung, der Lifehook, macht es der Kohärenz einfacher, immer neue Mitglieder anzuwerben. Denn dieser Lifehook macht es den Menschen durch einen Chip im Kopf möglich, unbegrenzt mit all ihren Mitmenschen gedanklich kommunizieren. Vor allem unter Jugendlichen führt dies zu einem großen Andrang, bei dem sich keiner der Gefahr bewusst zu sein scheint. Christopher ist klar, dass er nicht mehr untätig herumsitzen kann und als sich ihm eine neue, vielversprechende Möglichkeit bietet, muss er sie schweren Herzens ergreifen.
Meine Meinung:
Sie hat ein Ende gefunden, die Trilogie rund um Christopher Kid, alias Computer*Kid, dem besten und jüngsten Hacker der Welt und seinen Kampf gegen die Kohärenz.Ich bin jedoch ein bisschen zwiegespalten, ob dies wirklich ein befriedigendes Ende ist. Denn obwohl mir es Aspekte gibt, die mir in diesem letzten Teil deutlich besser gefallen habe, so gibt es für mich auch einige "Störfaktoren".
Die Kohärenz breitet sich immer weiter aus und die Widerstandskämpfer müssen mit ansehen, wie die Menschen sich aus Unwissenheit sogar freiwillig in die Gefahr begeben, indem sie sich den scheinbar harmlosen Lifehook einpflanzen lassen. Dementsprechend wir auch die Anspannung in HideOut immer größer. Zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern kommt es immer wieder zu kleinen Meinungsverschiedenheiten, die ein wenig an kleine Machtkämpfe erinnern. So lässt sich Jeremiah Jones nicht von seinen waghalsigen Plänen im Kampf gegen die Kohärenz abbringen und nimmt weder Kritik von Christopher noch von Serenity, seiner eigenen Tochter, an. So wird die Atmosphäre des Buches schnell immer angespannter und man merkt, dass das auflösende Finale immer näher rückt.
Generell hat es mir gefallen, dass die beiden Hauptpersonen Serenity und Christopher in diesem Buch endgültig gereift und viel erwachsener wirken. In der ersten Hälfte des Buches kommen die beiden sich näher, sodass das ewige hin und her endlich ein Ende hat. Christopher bleibt dabei immer der "Computerfreak", wird aber durch diese Liebesgeschichte menschlicher. Mit gelang es endlich mich zeitweise mit ihm als Persönlichkeit identifizieren zu können. Vorher wirkte er selbst oft wie ein Computer, doch in diesem Band wird noch mehr als vorher deutlich, wie unsicher Christopher im Umgang mit anderen Menschen ist und wie traurig ihn manchmal seine Rolle als Computer*Kid macht.
Besonders gut gefallen haben mir in diesem Buch jedoch die Kapitel über Brad. Sie sind von der eigentlichen Handlung losgelöst und geben den Leser einen Einblick in die Welt außerhalb von HideOut. Der Lifehook, eingeführt von einem führenden sozialen Netzwerk, soll vor allem Jugendliche zur Kohärenz führen, was der Außenwelt natürlich nicht bewusst wird.
Brad will zunächst keinen Lifehook, wird von seinen Freunden jedoch so sehr unter Druck gesetzt, dass er bald nachgibt. Man merkt sofort, welche Macht solche neuen Erfindungen auf Jugendliche hat und wie sehr sie davon abhängig sind unter ihren Freunden akzeptiert zu werden. Das in Zeiten von Facebook und Handys so vor Augen geführt zu bekommen, ist schon ziemlich erschreckend.
Nach und nach konnte man mitverfolgen, wie die Kohärenz völlig unbemerkt immer mehr Besitz von Brads Gedanken ergreift. Und auch für Christopher und Serenity spitzt sich die Lage immer weiter zu. Das finale Ende des Buches war mir ein wenig zu unspektakulär. Andreas Eschbach hätte aus dieser Geschichte meiner Meinung nach noch viel mehr herausholen können und so die Spannung noch viel weiter steigern können. Leider gab es auch während des Buches so gut wie keine direkten Konfrontationen mit der Kohärenz. Es gibt auch noch viele Fragen die am Ende leider ungeklärt bleiben. Am Ende wird ein Großteil der Charaktere nicht einmal mehr erwähnt, als wollte der Autor schnell zu einem Ende kommen. Sehr, sehr schade. Das allerletzte Kapitel des Buches entschädigt dafür aber ein bisschen. Es regt noch einmal zu Nachdenken an und hat mich nach dem Lesen mit einem mulmigen Gefühl zurückgelassen.
Fazit
Time*Out ist ein ordentlicher Abschluss der Trilogie. Obwohl es interessant und leicht zu lesen ist, habe ich doch einige Kritikpunkte, die mich arg gestört haben. Vor allem hätte man aus diesem Abschluss viel mehr herausholen können, sodass mir die Handlung manchmal etwas zu oberflächlich bleibt. Och vergebe deswegen für das Buch gute 3 Herzen.
♥♥♥♥♥