die tage des abschieds sind gekommen. heute ist der bye-bye-marathon gestartet – mit einem netten abend bei einer meiner französischen kolleginnen. québécois, franzosen, belgier, griechen, deutsche – alle vereint im babylonischen sprachenwirrwarr und gemeinsam beim crêpes essen und becks bier trinken. herrlich!
der tag hat übrigens damit begonnen, dass ich mich mit american airlines um meinen verschollenen koffer streiten durfte. schließlich und endlich kam er dann heute nachmittag an. geliefert an die haustür und ohne schäden oder verluste. ich glaube fast, ich muss das gute stück gar nicht mehr aus-, sondern einfach nur noch umpacken.
winter? ja, so könnte man es durchaus bezeichnen...
auch wenn die tage in montréal mittlerweile gezählt sind, habe ich mir dann heute nachmittag doch noch einen dieser tage essentiellen kanadischen ausrüstungsgegenstand gekauft: boots. ohne dergleichen kann man hier wirklich nicht mehr vor die türe treten. die stadt versinkt im schnee. heute mittag wurde er zum teil sogar von lastwagen abtransportiert. und wenn ich „lastwagen“ schreibe, dann meine ich die riesigen geschosse, die wirklich ein paar tonnen ladung verkraften.
im schuhgeschäft hat sich übrigens meine klamotten-leidensgeschichte fortgesetzt: ich versuche seit ein paar wochen nämlich vergebens jeans zu kaufen. in meiner größe sind die einfach nicht vorhanden. und ich war mittlerweile in gut einem dutzend geschäften! der nette schuhverkäufer hat mich deshalb heute auch nur mitleidig angeschaut: „junge, du brauchst wirklich boots – aber wir haben keine in deiner größe!“ ich habe mir schon gedacht, dass ich entweder 50 pfund zunehme oder mir 10 zentimeter bein abhacke. und wenn das beil schon draußen ist, dann kann ich wohl auch gleich mit den füßen weitermachen…
der gute verkäufer hat mich dann aber in einen anderen laden geschickt (verbunden mit einem 15-minütigen fußmarsch, der sich mit deutschen halbschuhen ein wenig schwierig gestaltete). und tatsache: die hatten die gewünschten boots auch tatsächlich in meiner größe! ich hab also zugeschlagen und auf empfehlung des verkäufers auch gleich angelassen. er hatte beim blick auf meine alten schuhe wirklich nur noch mitleid übrig…
und weil es der winter so gut mit uns meint (höchsttemperatur heute: -9 grad, tiefsttemperatur morgen: -14 grad, nächste woche: -22 grad), höre ich schon den ganzen tag robert charlebois. der stammt aus montréal und weiß wovon er singt. für alle interessierten ein video mit text zum mitlesen.