Es war 1979 und Sommer und dieser Urlaub in Frankreich. Und es waren diese beiden Kassetten, die während der Autofahrt abwechselnd, aber permanent ihre Runden im Player drehten. Auf beiden Etiketten stand der gleiche Name. Bruce Springsteen. Die Musik von seinen Alben: „Born to Run“, „Darkness on the Edge of Town“ ,“The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle” und „Greetings from Asbury Park, N.J.” war damals ziemlich frisch für meine Ohren. Und ich liebte diesen neuen Wind, diese ungebremste Power, diese außergewöhnliche Poesie.
Und heute – gute 35 Jahre später – sitze ich im alt- ehrwürdigen Topos in Leverkusen und erfreue mich einer fulminanten Reise zurück in diese Zeit. Das Reiseziel ist nach wenigen Akkorden bereits erreicht. Denn was Till Bennewitz und seine zum Teil erst vor kurzem zusammengestellte Band an meine Ohren schickt, hat genau diese unverblümte Frische der frühen Springsteen- Phase.
Nicht dass wir uns falsch verstehen. Wir haben es keineswegs mit einer Coverband zu tun. Till Bennewitz versteht es mit seinen 22 Jahren perfekt, dieses vertraute, gute, alte Gefühl in mir wiederzubeleben und genau dies tut er mit seinen selbstgeschriebenen Songs. So etwas wie eine Atempause zwischen den Titeln gibt es nicht. Diese Band „brennt“ und die Spielfreude der vier Herren und der einen Dame zieht mich sofort in ihren Bann.
Neben Till Bennewitz – Gitarre, Vocals – sind das Daniela Kruger – Bass Marc Egloff – Drums, Daniel Gräupner – Keyboards und Sebastian Schweyer – Gitarre.
Ben ist gesegnet mit eben dieser ausdrucksstarken, kräftigen Stimme, die verdammt nahe an die des jungen Springsteens herankommt. Dazu noch die klassische Telecaster in Butterscotch Blonde und die fast ebenso klassische weitere Besetzung: 2. Gitarre, Keyboards, Drums und Bass runden das Klangbild ab. Ab und zu fehlt mir nur eine Saxofon- Einlage à la Clarence Clemons und das akustische Mosaik wäre komplett. Aber diese Kritik ist Luxus- Jammern auf höchstem Niveau. Ein Saxofonist hätte zudem eh keinen Platz mehr auf der kleinen Topos- Bühne gefunden.
Nein, diese junge Band rockt als gäbe es kein morgen mehr. Und das wäre nur zu schade. Denn schon am nächsten Tag sollen sie in Nancy in einem Studio stehen und ein Konzert für www.nancy-webtv.com geben. Das wird live gestreamt, in den nächsten Wochen mehrmals wiederholt und später als Podcast in der Reihe „3 J Vision“ (http://www.nancy-webtv.fr/index.php/3-j-vision) zur Verfügung stehen.
Das an alle die, die sich gerne selbst einen Eindruck von der Qualität dieses klasse Musikers und Songschreibers und seiner Band überzeugen wollen.
Ich bin bereits überzeugt davon und die 3-Track CD mit dem Titel „New York Sessions“ tut ein Weiteres hinzu. Ich höre sie auf der Heimfahrt im Auto gleich mehrfach und mit breitem Grinsen und tierischem Vergnügen stelle ich fest, dass das Saxofon bei diesen Aufnahmen auch seinen Platz gefunden hat.
Man darf also gespannt sein auf die erste „Voll“- Cd, die noch im Laufe des März 2015 erscheinen soll. Produziert wurde diese von keinem geringeren als Aynsley Lister, der einige prominente Gastmusiker mit in die Produktion eingeschleust hat. Mehr davon, sobald ich die CD in Händen habe.
Solltet ihr den Namen Till Bennewitz auf einem Plakat oder bei einem Veranstaltungshinweis lesen: Unbedingt nicht verpassen !
Und den Veranstaltern sei dieser Name ebenfalls ans Herz gelegt. Musiker können nur weiter wachsen und reifen, wenn sie Gelegenheiten haben zu spielen und sich dem Publikum zu stellen.
Anyway: Ich bin sicher, dass Till Bennewitz seinen Weg gehen wird.
Man sieht sich….
Links:
Till Bennewitz Homepage