Maximal in Ordnung. Das trifft es letztlich am besten. Am Anfang steht die ehemalige Turnerin Kelly, die in der Nacht unerlaubt ins Zimmer ihres Freundes einsteigt um bei ihm und mit ihm zu schlafen. Doch plötzlich brechen Gangster in das Haus ein, fesseln die Eltern. Auch Kellys Freund wird geschnappt. Sie selbst versteckt sich unbemerkt unter dem Bett und muss nun entscheiden was zu tun ist.
Tiger House ist ein britisch-südafrikanischer Direct-To-Video Home Invasion Thriller. Der Film ist bereits knappe zwei Jahre alt, doch nach dem Hauptdarstellerin Kaya Scodelario auch hierzulande Popularität erlangen konnte, u.a. durch ihr Mitwirken im Maze Runner Franchise, dachte sich die Publishing Abteilung des ZDF den Film nun auch in Deutschland zu veröffentlichen. Auf der Insel ist Scodelario natürlich schon seit ihrer enormen Präsenz in der Serie Skins ein Star. Und die Jungdarstellerin beweist auch in diesem Low Budget Film ihr vorhandenes Talent und das trotz erheblicher Mängel im Film selbst.
So bietet der aus anderen Genrefilmen bekannte Grundplot genügend Möglichkeiten für einen kleinen, fiesen Streifen. Doch leider wird dieses Vorhaben immer wieder durch das stellenweise grausige Drehbuch be- und verhindert. Besonders die Ganoven haben es schwer. Zwischenzeitlich kommen gar Erinnerungen an die feuchten Banditen aus Home Alone auf, so derartig dumm und unlogisch verhalten sich die Verbrecher. Aber auch die anderen Figuren wurde nicht mit mehr Intelligenz gesegnet. Wie dem auch sei, das Regiedebüt von Tom Daley wirkt eh wie ein TV-Film, dem einfach mit Kaya Scodelario ein Besetzungscoup gelungen ist. Die britische Schauspielerin reißt den Film komplett an sich und lediglich Ed Skrein (The Transporter Refueled, Deadpool) und Dougray Scott (Hitman 47, Taken 3) bekommen wenige kleine Momente zum glänzen zur Verfügung gestellt.
Wirklich spannend ist Tiger House leider nicht. Zu schnell sind die Claims abgesteckt. Zwar versucht der Film am Ende noch mit undurchsichtigen Twists zu punkten, doch auch dieser Versuch geht nach hinten los. Zu unlogisch, zu konstruiert wirkt das alles. Nebenher erfüllt der Filme alle gängigen Klischees vom plötzlich leeren Handyakku bis zu den scheinbar betriebsblinden Antagonisten. Neben dem schwachen Skript gibt es auch handwerklich nicht wirklich etwas gutes zu berichten. Optisch wirkt der Film nicht schlecht produziert, aber so unkreativ inszeniert, dass es biederer kaum sein könnte. Lediglich die musikalische Untermalung überzeugt in einigen Szenen.
Man muss schon sehr viele Mängel ausblenden um Gefallen an diesem Film zu finden. Trotz seiner kurzen Laufzeit fühlt sich der Film gestreckt an und langweilt größtenteils. Natürlich gibt es, insbesondere im DTV-Sektor, deutlich schlechtere Filme auf dem Markt, aber mehr als eine Leihe in der Videothek kann ich im Falle von Tiger House wirklich nicht empfehlen.
OT: Tiger House VÖ: 2015 Laufzeit: 80 Minuten FSK: 16 R: Tom Daley D: Kaya Scodelario, Ed Skrein, Dougray Scott
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Christian
Bildquelle: Studio Hamburg Enterprises, ZDF,