Ergänzung zum Thema Werkzeuggebrauch bei Tieren:
Schimpansen wählen Werkzeug nach Gewicht. Das zeigen Forschungsergebnisse eines Teams um Cornelia Schrauf von der Universität Wien, die in der Fachzeitschrift "PLoS ONE" veröffentlicht wurden. In den Untersuchungen wählten die Schimpansen aus drei gleich großen, aber unterschiedlich schweren Kugeln zügig die schwerste aus, um damit Nüsse zu zertrümmern und an den begehrten Inhalt zu gelangen. In einer anderen Studie zeigten Mangaben-Affen Kommunikationsstrategien im Umgang mit Menschen.
Nüsseknacken mit Hilfe einer Unterlage und eines Gegenstandes zum Zertrümmern der Schale sei für Schimpansen eine sehr komplexe Tätigkeit und langwierig zu lernen, sagte Schrauf. In bestimmten Gebieten Afrikas übernähmen junge Schimpansen das von ihren Eltern und brauchten dafür vier Jahre. An dem Affenforschungszentrum in Japan, an dem die Versuchsreihe stattfand, hätten Menschen den Schimpansen das Nüsseknacken beigebracht.
Das Alpha-Männchen war wiederum am schnellsten und geschicktesten. "Offenbar gibt es einen Zusammenhang bei der Erfahrung mit einer Tätigkeit und dem schnellen Erkennen neuer Zusammenhänge", sagte Schrauf. Ein Affenjunges im Alter von knapp vier Jahren konnte noch gar nicht mit den Werkzeugen umgehen. Klar sei: "Diese Fähigkeit, Werkzeuge zu unterscheiden, gehört eindeutig zum Potenzial der Schimpansen, aber damit ist nicht gesagt, dass jeder Schimpanse das kann."
In einer anderen Studie der Universität Rennes in Frankreich änderten Mangaben-Affen ihr Betteln um Nahrung abhängig davon, ob die Forscher ihnen Aufmerksamkeit zukommen ließen oder nicht. Die Affen erlernten zunächst "Anforderungs-Gesten". Sie gestikulierten dann mehr und schneller, wenn die Forscher ihnen Körper und Kopf zuwandten. Das zeige, dass nicht nur große Menschenaffen, sondern auch kleinere Affenarten absichtlich Signale in der Kommunikation mit Menschen verwendeten, schreiben die Forscher um Audrey Maille.