Tierische Begegnungen auf Maui: Von Schildkröten, Mönchsrobben, Walen und Delfinen

Von Janina @ferntastisch

Unsere Tage auf Maui waren spannend, eindrucksvoll, und alles in allem ziemlich tierisch. Noch nie zuvor durfte ich so viele für unsere Verhältnisse exotische Tiere aus direkter Nähe und in ihrer natürlichen Umgebung bestaunen. Wir durften Schildkröten, Mönchsrobben, Delfine, und letztendlich sogar Wale in ihrem Lebensraum in und um Maui beobachten, und die Erlebnisse gehören zu meinen schönsten Reisemomenten überhaupt. Hier erzähle ich Euch über die einzelnen tierischen Begegnungen während des ersten Teils unserer Reise nach Hawaii.

Schildkröten

Da Hawaii ein Schildkrötenparadies ist, und ich die beeindruckenden Tiere während unserer ersten Hawaii-Reise bereits gesehen hatte, war klar, dass ich auch diesmal keine Ruhe geben würde, bis ich Schildkröten gesehen hätte. Die Meinungen, wann man wo auf Maui Schildkröten sehen kann, gehen leider sehr auseinander, und entscheidend ist hier scheinbar oft nicht der richtige Ort, sondern das Glück. Dieses spielte auch mit, als wir am zweiten Tag auf Maui mit zwei netten Hawaiianern ins Gespräch kamen. Sie empfahlen uns einen Strand, an dem nachmittags unzählige Riesenschildkröten an Land kommen würden. Wir fuhren auch direkt am selben Tag dorthin. Zwar liefen wir den Strand ab, allerdings konnten wir keine Schildkröten entdecken. An einem Ende des Strandes lagen nur unzählige große Steine. Als sich einer dieser Steine plötzlich bewegte, kamen wir dann doch etwas näher. Und da waren sie, unsere Schildkröten. Sie lagen dort in der Sonne, und bewegten sich kaum. Ich konnte mich gar nicht satt sehen, und wir haben den ganzen Nachmittag dort verbracht.

Delfine

In der Hoffnung, Wale sehen zu können, und um eine von Mauis Nachbarinseln kennenzulernen, nahmen wir an einem Tag die Fähre nach Lanai. Dort ließen wir uns in einer schönen Bucht mit traumhaftem Strand nieder. Wir hatten unsere Sachen noch nicht abgelegt, da hörten wir bekannte aber ungewohnte Geräusche auf dem Wasser, und sahen im nächsten Moment auch, woher diese kamen: Eine Schule von ungefähr fünf Delfinen sprang munter in der Bucht umher, und drehte Pirouetten. Einige Minuten konnten wir sie beobachten, dann zogen sie weiter. Zwar haben wir an diesem Tag keine Wale gesehen, dafür aber Delfine.

Mönchsrobben

Das Surfen gehört zu Hawaii wie die Ananas und die Frangipani. Am Strand von Lahaina nahe des Hafens machte ich deshalb auf einem Surfbrett unter Anleitung meines Surflehrers Trockenübungen, als ich aus dem Augenwinkel einen großen, silbergrauen Flecken sah, der zunächst wie ein Stein aussah (schon wieder). Dieser Stein entpuppte sich nicht als Schildkröte, sondern als Mönchsrobbe. So sehr hatte ich gehofft, eines der süßen Tierchen – von denen es in und um Hawaii nur 300 gibt – mal aus der Nähe zu sehen. Glücklicherweise legte die Robbe eine längere Ruhepause am Strand ein, sodass sie auch nach zwei Stunden auf dem Surfbrett noch in der Sonne schlummerte, und ich konnte die folgenden zwei Stunden damit verbringen, das kugelige Ding verzückt zu beobachten. Die Robbe war aber auch einfach zu niedlich, wie sie in der Sonne schnarchte (ja, richtig), ab und an ein paar Meter weiter vom Wasser weg robbte, sobald es ihr zu nass wurde, und zwischendurch schlaftrunken ihren Kopf drehte. Mein Mann und ich achteten darauf, in der Nähe der Robbe keine lauten Geräusche zu machen, und uns nur ganz langsam zu bewegen, da das Tier in der Regel Ruhe braucht, wenn es sich an Land begibt. Der Strand war aber insgesamt ziemlich belebt, was die seltene Mönchsrobbe jedoch gar nicht zu stören schien.

Wale

Mein Mann hatte seit dem ersten Tag auf Maui ein ehrgeiziges Ziel: Er wollte mindestens einen Wal sehen. Da die Walsaison offiziell erst Mitte Dezember losging, seit Ende Oktober, Anfang November aber einzelne Tiere gesichtet wurden, war die Herausforderung zwar groß, aber nicht zu groß. Uns war klar, dass man keinen Wal sieht, wenn man am Aussichtspunkt zehn Sekunden lang die Nase vor die Autotür streckt. Also verbrachten wir mehrere Tage in Folge mehrere Stunden am zur Walbeobachtung am besten geeigneten Ort an der Südküste Mauis. Am letzten Tag, als wir eigentlich schon wieder wegfahren wollten, entdeckte mein Mann plötzlich einen der berühmten Blows auf dem Wasser. Ein Wal pustete Wasser in einer hohen Fontäne aus. Wir konnten es kaum fassen, und guckten mit Fernglas und 300mm-Objektiv wie gebannt auf das Meer. Zwar waren sie weit weg, aber plötzlich schienen sie überall zu sein. Mehrere Walgrüppchen konnten wir beobachten, und das lange Warten hatte sich damit gelohnt.

Für mich gehören die tierischen Begegnungen bei jeder Reise zu den spannendsten und schönsten. Diese Erlebnisse bleiben mir immer besonders lange in Erinnerung, und wenn ich jemandem von unserem Urlaub erzähle, erwähne ich garantiert zuerst und voller Begeisterung die Tiere, die wir gesehen haben. Welchen Tieren seid Ihr auf Euren Reisen schon begegnet?