Ich hatte meinem Sohn einen Ausflug über die Stadtgrenze versprochen. So selbstlos wie ich bin, hatte ich das Schokoladenmuseum in Köln im Sinn gehabt, aber leider hat es über die Karnevalstage geschlossen. Als Alternative ergab sich der Zoo. Ich und der Zoo, weiß ich nicht. Noch kritischer ist meine Meinung nur noch zum Zirkus. Aber für das Kind…
Sehen diese Tiere gequält und leidend aus? Unter diesen schwarzweißen Knäueln habe ich gelitten. Man, hatte ich Schiss. Die durften sich frei bewegen, fanden den Rollstuhl auch sehr interessant und ich konnte nur an das Schild denken “Die können auch beissen” und an den ADHS-Kläffer meiner Nachbarin, der immer Amok läuft, sobald er mich sieht, weil er Schiss vor dem Rollstuhl hat. Sicher, das ist nicht ganz Natur da, aber der Mensch ist ja auch sehr weit von Natur entfernt. Blöd ist auch, dass man die Tiere nicht fragen kann, ob sie es wirklich besser fänden, wenn ihre Nahrung nicht mehr zu ihnen kommt. Im Grunde leben die Tiere im Zoo wie wir auch, oder wie wir es gerne hätten. Ein Leben aus Chillen und Unterhaltung. Stressfrei und ohne Feinde. Und bei Naturbelassenheit wäre so etwas wie ich auch schon ausgestorben.
Bei allem Chillen stellt sich mir die Frage, ob wirklich alle dankbar sind für ihre chillige Lebenssituation. Ich frage mich auch, ob die Größe des Geheges dem Temperament gerecht wird. Der Afrikanische Wildhund war nämlich gar nicht so chillig und lief hin und her. Dafür wird er an Altersschwäche sterben, anders als seine Artgenossen, denn wie ich gestern gelernt habe, ist der Afrikanische Wildhunde stark vom Aussterben bedroht.