Fuck Art, Let’s Dance! „Lovers Arcade” (Audiolith)
Okay, über den Bandnamen kann man durchaus geteilter Meinung sein – der halbspießige Mitvierziger wird ihn bestenfalls als “altersgerecht” bezeichnen, klingt er doch eher nach Deichkind-Coverband als nach hipper Electromucke. Das Gute daran ist allerdings, dass eben dieser Name so dermaßen tief stapelt, dass die drei Jungs aus Hamburg eigentlich beim arrivierten Publikum nur gewinnen können. Denn nicht wenige werden sich überrascht ihre Ohren reiben, denn eine derart ausgefeilter Dancepop ließ sich hinter hinter diesem Etikett keineswegs vermuten. Was Romeo Sfendules (Gitarre), Tim Hansen (Schlagzeug) und Sänger Nico Cham da zusammengeschraubt haben, pocht und perlt mit feinsten Gitarrenhooks höchstverträglich durch die Membranen, erstklassiger Tanzstoff dazu, der zu Vorbildern wie Who Made Who, Bloc Party und We Have Band nicht von weit unten aufschauen muß. Augenhöhe ist angesagt, locker bleiben, so locker wie die Beats der ersten Single des Albums „The Conqueror“. Man kann sich leicht ausmalen, dass auf ihren Konzerten die Beine der Besucher nicht allzu lang unbenutzt am Boden herumstehen werden, muß kein Kristallkugelexperte sein, um ein umtriebiges Hüpfen und beglücktes Federn vorauszuahnen – zu smarten und luftigen Nummern wie „Those Dancing Days“ oder „Encore“ ebenso wie zu den fetten Loops von „Dejá Vú“. Selbst ein so bratziges Stück wie „Headliner der Herzen“ von Saalschutz bekommen FALD auf charmante Art geglättet und tanzbar getrimmt – das darf man sich dann gern mal als Zugabe anhören. Ansonsten empfiehlt es sich, einen der demnächst anstehenden Clubtermine in Deutschland wahrzunehmen, denn egal ob vierzig oder drunter, die Wirkung dürfte am Ende die gleiche sein. http://faldmusic.com/