Die Kurzvideo-App TikTok will offensichtlich weiter Inhalte zensieren, die sie als politisch unerwünscht einstuft. So liest man es einem Bericht von Netzpolitik.org hervor, der sich dabei auf Informationen und geleakte Dokumente eines Mitglieds des deutschen TikTok-Moderationsteams beruft.
Die neuen Moderationsregeln bei TicToc
Der Betreiber von TikTok, das chinesische Unternehmen ByteDance, hat nach kritischen Medienberichten und Zensurvorwürfen in den letzten Monaten zwar neue Moderationsregeln aufgestellt, aber auch diese gestatteten es immer noch, unerwünschte Inhalte zu löschen oder zumindest ihre Verbreitung einzuschränken. So können auch Videos mit Zusammenhang zu den Protesten in Hongkong damit immer noch gezielt in der Reichweite eingeschränkt sein.
Nach ersten Enthüllungen über TikToks Moderationsregeln im September seien zwar mehrere allgemein gehaltene Verbote von politischen Inhalten oder der Darstellung politischer Persönlichkeiten aufgehoben worden, es gebe jedoch immer noch eine Richtlinie zu „kontroversen Ereignissen“, berichtet Netzpolitik.
Der Toleranz-Test der Tagesschau
Inzwischen nutzte die Tagesschau ihren neuen Kanal auf TikTok schon dreimal, um per Video auf der Plattform die Proteste in Hongkong zu thematisieren und so die Toleranz der chinesischen echt App auf die Probe zu stellen. Das Kurzvideo, das die Hintergründe der Proteste gegen die chinesische Regierung erklären soll, bekam bislang ca. 55.000 „Likes“.