Ich LIEBE Christstollen, aber leider finde ich ganz selten mal einen aus purem Dinkelmehl im Handel. Und wenn ich einmal einen finde, dann ist der geschmacklich meistens alles andere als toll. Vor zwei Jahren habe ich deshalb zum ersten Mal selbst Christstollen gebacken. Und wer sich jetzt wundert, dass ich mit dem Christstollenrezept schon Mitte November ankomme, das hat einen simplen Grund
Ein richtig guter Christstollen wird luftdicht in Folie verpackt und lagert mindestens zwei Wochen kühl und dunkel, damit sich die Aromen voll entfalten können. Wenn ihr ihn also jetzt schon backt, dann habt ihr in der Vorweihnachtszeit richtig tolle Stollen um eventuellen Besuch zu beeindrucken.
Oder ihr backt ihn auf Vorrat und verschenkt welchen zu Weihnachten. Das mache ich furchtbar gerne
Zutaten für 4 Christstollen zu ca. 800g:
- 1150g Dinkelmehl 1050 (oder was auch immer ihr bevorzugt)
- 250ml Milch
- 85g Hefe
- 570g weiche Süßrahmbutter
- 170g brauner Rohrohrzucker (oder ihr nehmt den normalen Haushaltszucker)
- 11g Salz
- 90g Zitronat
- 80g Orangeat
- 135g gehackte Mandeln
- 700g Sultaninen
- 60ml Strohrum
- 3g Stollengewürz (ich verwende das Stollengewürz „Wonnebrocken“ von Herbaria)
- Mark einer Vanillestange
- 1 Tütchen geriebene Zitronenschale oder frisch geriebene Schale (das vom Dr. habe ich immer im Haus)
Zur Nachbehandlung:
- 100g geschmolzene Butter
- Zucker + Vanillezucker gemischt
- Puderzucker mit einer Prise Speisestärke gemischt
Zubereitung:
Die Mandeln werden am Vorabend mit kochendem Wasser überbrüht und über Nacht in einem Sieb stehen gelassen. Die Sultaninen werden gewaschen und hinterher in einer verschließbaren Dose zusammen mit dem Rum ebenfalls über Nacht stehen gelassen.
Am nächsten Tag beginnt die eigentliche Arbeit. Mischt 250g von dem Mehl mit der Milch und der zerbröselten Hefe zu einem Vorteig und bedeckt diesen Vorteig dann mit dem restlichen Mehl. Diese Mischung sollte jetzt mindestens 30 Minuten, maximal aber 1,5 Stunden ruhen. Man sollte schon sehen, dass der Vorteig gut aufgegangen ist. Wie lange das genau dauert, hängt auch von der Temperatur der Milch ab. Ist sie gerade aus dem Kühlschrank genommen worden, dauert es logischerweise länger, als wenn sie schon etwas draußen gestanden hätte.
Die Butter gebt ihr zusammen mit Salz, Zucker, Stollengewürz, Vanillemark und Zitronenschale in eine Schüssel und rührt alles mit dem Mixer zusammen. Erst jetzt gebt ihr diese Mischung zu eurem Vorteig und stellt aus allem einen glatten Teig her. Wenn er noch etwas fester ist, macht das nichts. Ihr wollt ihn ja später formen können ohne das er euch davon läuft.
Während ihr den Teig für den Christstollen nun noch einmal 30 Minuten ruhen lasst, könnt ihr den Backofen schon auf 200°C Umluft vorheizen. Nach der Ruhezeit knetet ihr die Rosinen, das Zitronat und das Orangeat unter. Der Teig sollte jetzt eine mehr oder weniger mittelfeste Konsistenz haben. Lasst ihn noch einmal 5 Minuten entspannen und teilt ihn dann in 4 Teile auf.
Jedes dieser Teile formt ihr nun zu einem Christstollen, der ca. 1cm vom Rand entfernt 1cm tief eingeschnitten wird. Ich habe immer 2 Christstollen auf einem Blech unter bekommen und somit 2 Bleche gebraucht. Jeder dieser Stollen wird jetzt noch mit Wasser bepinselt und dann kommen die beiden Bleche für ca. 55 Minuten in den Backofen. Die Temperatur wird auf 180°C herunter geschaltet.
Bäcker Süpke meinte in einem seiner Kommentare, wenn der Stollen eine Kerntemperatur von 95°C hat, ist er durch. Aus diesem Grund messe ich immer wieder die Kerntemperatur, statt die exakten 55 Minuten abzuwarten. Ist diese Temperatur erreicht, hole ich den Stollen aus dem Backofen, bepinsele alle großzügig mit der geschmolzenen Butter und geben ebenso großzügig sofort mit Vanillezucker gemischten Zucker darüber. So darf der Stollen ungestört komplett abkühlen.
Am nächsten Tag muss der Christstollen nur noch mit dem Puderzucker-Speisestärke-Gemisch bestäubt und luftdicht verpackt werden. Nach ca. 2 Wochen Reifezeit könnt ihr ihn auspacken und genießen. Oder ihr seid so ungeduldig wie ich. Ich habe einen schon am Tag danach angeschnitten und davon gegessen. Ich finde, selbst so kurz nach dem Backen, schmeckt er schon irre toll.
Das war also Bäcker Süpkes Stollenrezept. Ich liebe es einfach. Viel Spaß beim ausprobieren und eventuell verschenken.
Guten Appetit!
Eure Steffi