Titel: Throne of Glass – Kriegerin im Schatten (Band 2)
Autor: Sarah J. Maas
Format: Taschenbuch
Preis: 9,95 €
Seitenzahl: 544 Seiten
Verlag: dtv Verlag
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Nach dem unerbittlichen Kampf gegen ihren härtesten Gegner, ist Celaena Champion des Königs. Sie soll in seinem Auftrag als Assassinin seine unliebsamen Gegner ausschalten. Doch entgegen seiner Drohungen, verhilft die junge Frau all ihren vermeintlichen Opfern zur Flucht und täuscht deren Tode vor. Diesen Akt der Rebellion hält Celaena geheim, denn sollte der König jemals erfahren, was sie tut oder was sie nicht getan hat, würde sie dafür sterben. Doch Chaol, der Captian der königlichen Leibgarde, wird der Assassinin immer wichtiger und es fällt ihr immer schwerer das Geheimnis vor ihm zu hüten. Doch kann sie ihm überhaupt trauen? Und hat Celaena das Böse aus dem Schloss wirklich vertrieben oder gibt es da noch mehr, das an die Oberfläche zu kommen droht?
Hätte ich nicht alle drei Bände der Reihe zusammen geschenkt bekommen, ich wäre wohl nie dazu gekommen Band 2 zu lesen. Der erste Teil der Reihe konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Die Charaktere als auch die Handlung wirkten auf mich alles andere als Begeisterungswürdig. Da ich die Bücher aber schon im Regal stehen hatte, wollte ich doch wissen, was alle anderen so sehr daran mögen und sogar lieben. Deshalb habe ich mir direkt nach „Die Erwählte“ den zweiten Teil geschnappt und sogar mit nach Griechenland genommen.
Worauf der Klappentext sofort schließen lässt, wenn man ihn liest, ist, dass sich Celaena einem neuen Objekt der Begierde zuwendet. Nachdem sie Prinz Dorian verlassen hat, nähert sie sich langsam an Chaol Westfall an, der ihr auch schon im ersten Teil zur Seite gestanden hat. Der Captain der Garde ist mir schon im ersten Teil sympathisch gewesen und ich kann verstehen, wieso sich Celaena ihm zuwendet aber die Art, wie die Beziehung auf und dann auch wieder abgebaut wird, fand ich etwas ruppig. Zunächst versuchen sie sich beide dagegen zu wehren, so wie das in Jugendbüchern nun mal so ist und als sie sich endlich gefunden haben, gibt es nach kürzester Zeit einen großen Knall, der alles niederreißt, was sie sich aufgebaut haben. All die Hoffnungen, die Versprechungen, die Träume, alles ist zunichte gemacht. Aus einem Grund, den ich nur teilweise nachvollziehen kann. Die Liebe scheint in diesen Büchern wohl nichts zu überdauern.
Zwischen der immer präsenten Liebesgeschichte zwängt sich dann die eigentliche Handlung, die ich gerne mehr im Vordergrund gehabt hätte. Celaena lässt endlich die Assassinin heraus. Man erfährt langsam etwas mehr über sie und ihre Geschichte und kann immer mehr nachvollziehen, wieso sie sich so verhält, wie sie es nun einmal tut. Es macht sie trotzdem noch nicht komplett sympathisch, von meinem Lieblingscharakter ist sie noch immer entfernt, aber Schritt für Schritt kämpft sie sich nach vorn. Ihre ruppige Art macht es ihr sehr leicht als Assassinin durch Adarlan zu stolzieren und obwohl sie ihre Opfer nicht tötet setzt sie ihre Autorität ein, um Informationen zu bekommen. Nur hier ist einer der vielen Haken in diesem Buch. Celaena ist furchtbar unentschlossen. Sie geht Dingen auf den Grund ohne wirklich zu wissen weshalb eigentlich und was für ein Nutzen ihr all diese Informationen bringen. Sie weigert sich regelrecht zur Tat zu schreiten, obwohl sie die besten Möglichkeiten dazu hätte. Die kleine Rebellion gegen den König ist nichts im Vergleich zu dem, wozu sie eigentlich fähig wäre und genau das finde ich unfassbar schade. Celaena tut so als wäre sie eine Kämpferin, als wüsste sie was Recht und Unrecht ist und doch tut sie nichts, außer ihre eigene Haut zu retten. Ihr scheint alles, was mit Verantwortung zu tun hat, zu viel zu sein, obwohl sie in ihrem Leben doch kaum viel Verantwortung für irgendetwas übernehmen musste. Ja, sie hat nie wirklich erfahren, was es bedeutet frei zu sein, doch unter der Herrschaft des Königs von Adarlan wird niemand jemals frei sein. Auch nach den vier Jahren wäre sie niemals frei und gerade dies, scheint ihr überhaupt nicht bewusst zu sein. Egoistisch versucht sie ihre eigenen Ziele nachzuverfolgen, von denen sie nicht einmal weiß, was sie eigentlich sind.
Dorian verschwindet beinahe völlig in der Versenkung, seit der Trennung von Celaena hat er eigentlich auch keine richtige Funkiton mehr. Die Dreiecksbeziehung ist vorbei und das Einzige, was er wirklich oft und immer wieder betont ist, dass er eifersüchtig ist. Ich finde es sehr schade, was Sarah J. Maas mit diesem Charakter anstellt, wenn sie ihn schon so friedliebend und als Gegensatz zu seinem Vater darstellt, dann hätte sie ihm wenigstens noch eine rebellischere Ader zugedenken können. Auch wenn das womöglich noch kommen könnte.
Die Reihe hat sehr an Tempo gewonnen, der zweite Band ist bei weitem rasanter, auch wenn die Handlung noch immer nicht so gut und fesselnd ist, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gibt sehr viele actiongeladene Szenen, bei denen wir die Assassinin in ihrem Element erleben können. Gleichzeitig wird auch ihre verletztliche Seite gezeigt, die sie doch sympathischer macht. Celaena bekommt sehr viel mehr Facetten, auch wenn ihr Verhalten noch immer zu Wünschen übrig lässt.
Der große Plottwist am Ende, war für mich schon am Anfang klar erkennbar. Es hat mich alles andere als aus den Socken gehauen, was enthüllt wurde, weil ich mir so etwas in der Art bereits gedacht hatte. Auch das hätte besser gemacht werden können, auch wenn die Wendung natürlich alles verändert.
Dieses Buch hat mich, genau wie Band 1, noch nicht vollends von der Reihe überzeugt. Die Wendung gegen Ende war für mich zwar vorhersehbar, dennoch hat sie mir Lust auf den dritten Teil gemacht. Außer Celaena gibt es keine nenneswerte Charakterentwicklung, auch wenn die junge Frau noch einen weiten Weg vor sich hat, man kann doch eine Veränderung wahrnehmen. Auch Chaol lässt erkennen, dass sein Leben nicht mehr so ist, wie es einmal war und zeigt Potential, sich zu wandeln. Ich bin gespannt, was noch auf mich warten wird und hoffe, dass ich die Begeisterung der Throne of Glass Fans, bald nachvollziehen kann.