Threenager - Wutkind, Schreikind, Nervkind
Threenager - Wutkind, Schreikind, Nervkind
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Eine Weisheit bei der Kindererziehung lautet: Wenn es schwierig wird, ist das nur eine Phase und die geht vorüber. Leider verrät niemand, dass eine Phase von der nächsten abgelöst wird. Wer die Trotzphase durchlebt hat, freut sich auf die Pubertät. Wir befinden uns noch voll in den Freuden der Trotzphase. Tschaka! Wer kennt es bitte nicht? Supermarkt. Kind ("Schokolade!"). Ich ("Nein, wir haben Schokolade zuhause. Ich kaufe jetzt keine Schokolade, Du bekommst daheim welche!"). Kind ("Schokolahadeeee!"). Wutanfall. Boden. Die anderen Leute in der Warteschlange sind still. Sie beobachten das Drama, und das tun sie vorwurfsvoll. Tschaka 2.0! (Bildquelle Google)Wut ist doch aber eigentlich ganz normal, oder?! In unserer Gesellschaft führt Wut neben anderen "akzeptierten" Gefühlen wie Angst oder Freude ein Schattendasein und wird deshalb meistens unterdrückt. Wenn wir jedoch über unsere Kinder bestimmen, können wir dadurch den Wutanfall auslösen. Manchmal ruft uns ein Wutanfall aber auch dazu auf, unsere Aufmerksamkeit einem bestimmten Problem zuzuwenden und manchmal müssen unsere Kinder einfach heftige Gefühle herauslassen, die etwas betreffen, was wir nicht ändern können. Ganz unter dem Motto ,,Ich weiß auch nicht was ich will , aber ähh ich will auch nicht, was Du willst!“. Dann braucht es nur unsere liebevolle Aufmerksamkeit. Eine Anlaufstelle. Mama! Denn ein Kind, das einen Wutanfall bekommt, fühlt sich hilflos. (Bildquelle Google)Wenn wir unseren Gedanken nachgehen, machen wir uns bewusst, dass sich unsere Gedanken natürlicherweise um uns selbst drehen, eben weil es unsere Gedanken sind. Wir sind es, die denken, etwas sei verkehrt oder furchtbar oder unser Image in den Augen anderer könne Schaden nehmen. Wir sind es, die den Wunsch haben, den Wutanfall um unserer selbst willen zu beenden. Wenn wir aber tief in uns hineinschauen, wissen wir nicht einmal, ob diese Gedanken für uns wirklich wahr sind. Sie stellen sich automatisch ein. Wenn wir irgendwie herausfinden könnten, wie wir reagieren würden, wenn uns diese Gedanken nicht in den Sinn kämen, könnte es sein, dass der Wutanfall unserer Kinder vollkommen harmlos aussähe und wir mit viel mehr Liebe reagieren würden und mit unseren Kindern enger verbunden wären. (Bildquelle Google)Ein Wutanfall ist eine wirksame Methode, um angestaute heftige Gefühle auszudrücken, und ist insofern ein Heilungsprozess. Das Schreien oder Wüten dazu eingesetzt wird, um etwas Unerreichbares zu bekommen, lässt sich leicht vermeiden, indem wir unsere Reaktionen auf die friedlichen Signale des Kindes einstellen und Zwang vermeiden. Wenn heilende Wutanfälle auftreten, jedoch durch Entschädigungen gestoppt werden, bleibt das Problem ungelöst, weil auf das wirkliche Bedürfnis nicht eingegangen wurde. Trotz aller guten Vorsätze müssen Kinder ab und zu die Möglichkeit haben, sich körperlich abzureagieren und das ist völlig in Ordnung, solange sie andere nicht in Mitleidenschaft ziehen. (Bildquelle Google)Aber wie reagieren wir richtig auf die Wutanfälle unserer Kinder? Umarmen wir das Kind? Möchte es dies vielleicht überhaupt nicht? Verlassen wir den Raum? Bleiben wir im Raum? Lenken wir es ab? Gehen wir auf die Situation ein? ''Rettungsanker“ sollen wir sein für unsere Kinder. Wir sollen mit Ruhe und Gelassenheit auf das Kind einwirken. Und das alles, obwohl ich mich in so Situationen oft selbst verloren fühle, auch nach zwei Kindern noch. Frust und Machtlosigkeit machen sich in mir breit. Nicht selten bin ich selbst den Tränen nahe. (Bildquelle Google)Für uns ist dieser Lebensabschnitt eine schwere Geduldsprobe, für unsere Kinder jedoch unverzichtbar. In jener Zeit wird der Grundstein dafür gelegt, ob sie sich als Erwachsene an Regeln halten können, ob sie später ihre Gefühle im Griff haben, wie sie mit Stress und Frust umgehen. Also kurz gesagt - ob sie in der Gesellschaft zurechtkommen werden. Wenn auch ihr gelegentlich das Gefühl habt, das Elternsein wächst euch über den Kopf, dann könnt ihr euch ein wenig damit trösten, dass es vielen Eltern so geht. Selbst bei Eltern, die scheinbar (von uns aus betrachtet) alles im Griff haben, geht einiges schief. Statt das wir uns mit Zweifel zu martern, möchte ich euch sagen, dass wir vielmehr stolz sein müssten, was wir alles hinbekommen. Ein Lebensabschnitt - eine Botschaft! Wir schaffen das! Ihr seit nicht allein! =)Eure Kiki
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