Thomasnacht – die erste der Rauhnächte

Die Wintersonnenwende steht bevor und beginnt mit der dem 21. Dezember des Jahres. Mit der sogenannten Thomasnacht. Diese Nacht geht zurück auf den Apostel Thomas. Thomas war der „Zweifler“ unter den Jüngern Jesu. Thomas war auch jener Jünger, der sich nach dem Pfingstwunder nach Persien und Indien begab. Nicht zuletzt gibt es dort auch heute noch sogenannte „Thomaschristen“.

Die Thomasnacht ist jene Nacht, die im Jahreskreis am längsten dauert und mit dem kürzesten Tag aufwartet.

Die Thomasnacht wird auch die Nacht der Liebenden genannt. Früher wurde in jener Nacht der Partner für das Leben orakelt. Man legte sich hierfür Zettel mit Namen unter das Kopfkissen und zog am Morgen einen davon. In anderen Regionen wiederum sagte man, dass man in jener Nacht vom Partner des Lebens träumt. Wer in dieser Nacht im Traum erscheint, ist laut Aberglauben, der Partner, den man wahrhaftig liebt.

In anderen Bergregionen legte man sich in der Thomasnacht einen Bergkristall in die Hände und ging mit diesem und der Bitte, die wahre Liebe zu offenbaren, in das Reich der Träume. Der Heilige Thomas sorgte dann für die entsprechenden Träume … der beziehungsweise jene, die sich in dieser Nacht in den Träumen offenbarte, war der/die für das gemeinsame Leben.

In Kärnten wiederum war man davon überzeugt, dass man in der Thomasnacht in die Zukunft sehen kann. Jungbauern haben früher das sogenannte „Zaunstecken-Zählen“ veranstaltet. Dabei hat man eine Zahl genannt und hat von der Zauntür ausgehend nach rechts gezählt. Der Stecken auf den man so gelangte sollte Aufschluss darüber geben, wie der künftige Partner aussah.

Auch in Böhmen war man davon überzeugt, dass man in der Thomasnacht seinen künftigen Ehepartner erkennen kann. Dazu werden in der Thomasnacht aus neun Arten verschiedenen Holz Kränze gefertigt. Diese setzt man am Abend auf den Kopf und begibt sich in der Nacht an einen Bach. Im Wasser des Baches soll dann das Gesicht des künftigen Partners erscheinen.

Das Bettstaffel-Treten ist ein Brauch, der den gleichen Zweck erfüllt. Vor dem Schlafengehen tritt man mit dem linken Fuß in den untersten Teil des Bettes und sagt dabei folgende Worte:

„Bettstaffel ich tritt dich, heiliger Thomas ich bitt dich, lass mir erscheinen den allerliebsten meinen.“

Bauernweisheit für die Thomasnacht:

„Friert’s am kürzesten Tage, so ist’s immer eine Plage.“

Ich wünsche euch auf jeden Fall eine schöne Nacht, wunderbare Träume und dass ihr von Verletzungen an den Füßen verschont bleibt. Und wenn du dir nicht sicher bist oder jemand neben dir liegt, der unter Umständen nicht 🙂 … dann stelle lieber keine Fragen 🙂 man muss nicht immer ALLES wissen 🙂


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